Brückentag: Ausflugs-Chaos im Tölzer Land und an den Badeseen
Starnberg/Bad Wiessee - Wer am Brückentag Richtung Seen und Berge wollte, brauchte sehr viel Geduld. Mit dem Auto ging es teilweise nur noch im Schritttempo vorwärts. Die Ausflügler sollen auf Busse und Bahnen umsteigen, forderte Starnbergs Landrat Stefan Frey. In Scharen zog es nach dem verregneten Fronleichnamstag die Ausflügler in die Natur.
Am Tegernsee ging nichts mehr. Bereits mittags waren die Zufahrtsstraßen und Parkplätze dicht, das Verkehrschaos perfekt. Kilometerlange Staus bildeten sich. Da halfen auch die Appelle der Polizei nichts, wenigstens die Rettungswege freizuhalten. Jede Lücke war belegt. Auch die der ausgewiesenen Parkplätze.
Katastrophales Verkehrsaufkommen um den Tegernsee
Die Polizeiinspektion Bad Wiessee bezeichnete das Verkehrsaufkommen um den Tegernsee als katastrophal. Es sei zu zahlreichen Beanstandungen gekommen, über 50 Bußgeldbescheide seien bis Freitagnachmittag verhängt worden. Es dürften aber wesentlich mehr werden, meinte ein Beamter, "denn die Kollegen sind noch draußen".

Der angekündigte Sonnentag machte alle guten Vorsätze zunichte. Nur raus aus der Stadt, lautete wohl die Devise. Dies veranlasste den Starnberger Landrat schon frühzeitig zu einem dringenden Appell, "nachdem die Parkplätze rund um den See schon jetzt sehr voll sind", man solle das Auto "möglichst zuhause" lassen. "Kommt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Rad", so Stefan Frey.
ÖPNV: Vergebliches Warten auf den Schienenersatzverkehr
Zwar bräuchten Hotellerie und Gaststätten jeden Besucher, "doch stellt Euch nicht in den Stau, sondern genießt die schöne Anreise mit Bahn oder Rad." Damit Ausflügler aktuell auf dem Laufenden sind, gibt es ab sofort für das Starnberger- und Ammerseegebiet einen Liveblog.
Dieser informiert rund um die Uhr über die aktuelle Situation vor Ort, wenn Parkplätze wegen Überfüllung geschlossen werden oder die maximal zugelassene Personenanzahl im Strandbad erreicht ist. Diese Infos wären auch über Social-Media-Kanäle zu erfahren.
Doch der Stau traf auch die, die mit dem ÖPNV an den Schliersee wollten. Rund 200 Fahrgäste warteten bereits um 9 Uhr vergeblich auf den Schienenersatzverkehr (SEV) in Schliersee, wenn sie zum Wandern an den Spitzingsee oder nach Bayrischzell wollten. Denn die Bayerische Oberlandbahn (BOB) war schon frühmorgens ab München überfüllt, daher verzögerte sich auch das Ein- und Aussteigen.
Als Folge wurden dann die Anschlüsse mit dem SEV ab Schliersee verpasst. Auch die Hotline der BOB wusste nicht, wann es die Busse durch den Stau schaffen würden. Einige Ausflügler machen sich deswegen zu Fuß auf den Weg Richtung Neuhaus, um dort einen Bus zu finden. "Es gab eine Völkerwanderung entlang der Bundesstraße", berichten Augenzeugen. "Das kann nicht das Ziel sein."
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