„Brucklyn“ in Tölz: Heute keine Flüchtlinge

Der Türsteher einer Tölzer Disko verweigert fünf Asylbewerbern den Zutritt. Im Internet bitten die Betreiber um Hilfe.
Natalie Kettinger |
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"Liebe Gäste, an Leonhardi kam es zu einer unschönen Situation an der Tür..." So beginnt der Hilferuf der Club-Betreiber auf deren Facebook-Seite.
Facebook-Screenshot/Brucklyn Club "Liebe Gäste, an Leonhardi kam es zu einer unschönen Situation an der Tür..." So beginnt der Hilferuf der Club-Betreiber auf deren Facebook-Seite.

Bad Tölz - "Für uns war es nie ein Thema, welche Religion, Herkunft, Hautfarbe, sexuelle Neigungen oder sozialen Status unsere Gäste haben. Jeder kommt rein, so lange er sich an ein paar einfache soziale Umgangsformen hält, die wir als selbstverständlich voraussetzten“, schreiben die Betreiber der Tölzer Diskothek „Brucklyn“ auf ihrer Facebook-Seite.

Trotzdem hat ihr Türsteher in der Nacht zum Samstag fünf Asylbewerbern den Zutritt verweigert und damit eine Diskussion ausgelöst, die im Internet hohe Wellen schlägt. Denn die Betreiber selbst haben die Auseinandersetzung öffentlich gemacht – und um gute Ratschläge gebeten.

 

Die Beschwerden häufen sich

 

Das Problem der „Brucklyn“-Crew: Angeblich häufen sich in letzter Zeit die Klagen weiblicher Gäste. Dabei gehe es meist darum, „dass die Asylbewerber sie bedrängen, den Mädels auf die Toiletten folgen oder vor der Klotüre auf sie warten“. Einer Club-Mitarbeiterin seien außerdem 20 Euro für eine Nacht geboten worden.

Es sei erkennbar, „dass sich die Beschwerden über solche Annäherungsversuche häufen, je mehr Asylanten gleichzeitig im Club sind“, schreiben die Betreiber auf Facebook.

„Ignorieren wir die Beschwerden (...), müssen wir damit rechnen, dass viele Stammgäste über kurz oder lang ausbleiben und wir mit Umsatzeinbußen zu rechnen haben.“

Lesen Sie hier: Disko-Verbot für Flüchtlinge - "Skandalöses Vorgehen"

In der besagten Nacht habe das Verhältnis von Tölzern zu Geflüchteten etwa 50:50 betragen. Deshalb habe der Türsteher keine Asylbewerber mehr einlassen wollen, sagte einer der Chefs dem „Tölzer Merkur“.

Im Internet erklären er und sein Kompagnon: Ihnen sei bewusst, dass die Flüchtlinge aus der Hölle kämen und ihr Leben riskierten, um hier in Frieden zu leben. „Dennoch stellt uns die Masse dieser hilfesuchenden Menschen, die in unseren Club wollen, vor Probleme, mit denen wir vor ein paar Monaten noch nicht gerechnet hatten! Wir stehen momentan mit dem Rücken zur Wand.“

 

"Was würdet Ihr tun?"

 

Der Post endet mit den Worten: „Was würdet Ihr tun?“

Unter den rund 150 Online- Kommentaren findet sich – neben viel ausländerfeindlichem Stumpfsinn – tatsächlich ein ernstzunehmender Lösungsvorschlag: „Paten“ oder „Nightlife Guides“ könnten die Geflüchteten ins „Brucklyn“ begleiten und vermitteln.

Allerdings hatte sich bis Mittwochnachmittag erst ein Freiwilliger gemeldet.

Gegen 18 Uhr nahmen die Club-Betreiber ihren Beitrag dann vom Netz. "Leider musste ich auch Kommentare lesen, die ich gar nicht gut fand, weshalb ich den Post jetzt einfach gelöscht habe", schreibt einer der beiden. "Vielen Dank für Eure Kritik und Eure Meinungen."

Nightlife-Guides dürften sich gerne direkt bei ihnen melden. Im übrigen sei man mit der Stadt und einer anderen Diskothek im Gespräch um eine Lösung zu finden.

 

So Leute, ich denke das bei dem Leonhardi-Post alles gesagt wurde und sich die Diskussion im Kreis dreht. Leider musste...

Posted by Brucklyn on  Mittwoch, 11. November 2015
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