Brose: Wunden lecken in Trier

EuroLeague-Aus stinkt Trainer Fleming gewaltig, jetzt will er den 13. Sieg im 13. Bundesliga-Spiel. Bambergs Erfolgsgeheimnis – die beste Abwehr
BAMBERG Ihren 13. Sieg im 13. Spiel peilen die Brose Baskets am Sonntag (17 Uhr) beim TBB Trier an. Doch den Bamberger Cheftrainer Chris Fleming tangiert die bislang makellose Bundesliga-Bilanz des Tabellenführers kaum: „Schön, dass wir noch ungeschlagen sind. Aber viel wichtiger ist, im Juni nächsten Jahres erfolgreich zu sein, wenn es in den Playoffs um den Titel geht.“
Einzelkönner machen bei Bamberg den Unterschied
Die blütenweiße Weste seines Teams rückt den 40-jährigen Amerikaner dennoch bundesweit in den Focus. Er darf beim traditionellen Allstar-Day am 22. Januar nächsten Jahres in Trier das Südteam betreuen. Vermutlich wird Fleming dabei auf zahlreiche Spieler seiner Mannschaft zurückgreifen können. Denn bei der Fan-Abstimmung haben es bisher bereits Kapitän Casey Jacobsen, 2,15-Meter-Hüne Tibor Pleiß und Center Kyle Hines unter die ersten Fünf geschafft.
Hinter der spektakulären Erfolgsserie des Double-Gewinners steckt im Grunde kein großes Geheimnis. Mit nur knapp 66 kassierten Punkten pro Partie verfügen die Oberfranken über die beste Verteidigung der Liga und über das am ausgeglichensten besetzte Team. Von den Bamberger Stars taucht fast niemand unter den ersten Zehn der Top-Werfer-Ranglisten auf. Doch wenn es darauf ankommt, kann nahezu jeder der Leistungsträger fast alleine ein Spiel entscheiden.
"Verletzt ist nur unser Stolz"
Daran wird nach Meinung des ehemaligen Nationalspielers Ademola Okulaja, der von 2007 bis 2009 in Bamberg unter Vertrag stand, auch die Doppelbelastung aus EuroLeague und Bundesliga sowie die stressige Rückreise per Mietauto aus Belgien nichts ändern: „Meine ehemaligen Kollegen sind es seit einigen Jahren gewohnt, diesen Spagat zu bewältigen.“ Ähnlicher Auffassung ist auch Fleming, dem freilich das EuroLeague-Aus immer noch gewaltig stinkt: „Verletzt ist nur unser Stolz. Aber diese Wunde wollen wir mit einem Sieg in Trier wieder heilen." Werner Haala