Brose: Die Konkurrenz zittert
Bamberg dominiert die Basketball-Playoffs. Selbst Halbfinal-Gegner Braunschweig schwärmt: „So werden die Meister“
BAMBERG Die Blitz-Playoffs der Brose Baskets mit bislang fünf eiskalt heraus gespielten Siegen in fünf Spielen beeindrucken die Konkurrenten mächtig. Nach dem souveränen 82:73-Erfolg im zweiten Halbfinale in Braunschweig am Mittwoch (AZ berichtete) und der 2:0-Führung in der Serie „Best-of-five“ zollte selbst Phantoms-Manager Oliver Braun den Bambergern Respekt: „Wenn die so weiter spielen, haben wir den Deutschen Meister gesehen."
Baeck: "Bamberg ist Titel-Favorit"
Auch Ex-Nationalspieler Stephan Baeck tippt auf die Oberfranken: „Der amtierende Pokalsieger ist für mich Titel-Favorit. Bamberg schwimmt auf einer wahnsinnig konstanten Welle, hält den Druck immer hoch." Wenn die Oberfranken auch das Heimspiel am Sonntag (15.10 Uhr) gegen Braunschweig gewinnen, haben sie sich vorzeitig für die Endspiel-Serie qualifiziert. Sollten sie auch dort im Schnelldurchgang mit drei Siegen den Gegner matt setzen, schreiben sie sie sogar Bundesliga-Geschichte. Denn unbesiegt in allen neun Playoff-Partien zu bleiben, ist letztmals Alba Berlin 2002 gelungen. Auch das äußerst seltene Double aus Meisterschaft und Pokal könnten die Bamberger dann Mitte Juni feiern. Alles abgeräumt in der Bundesliga hatten ebenfalls die Albatrosse vor genau sieben Jahren.
"Wohne glücklicherweise in Strullendorf"
Von irgendwelchen Titeln und Triumphen will Cheftrainer Chris Fleming nichts hören. „Glücklicherweise wohne ich in Strullendorf", scherzt der 40-jährige US-Amerikaner, „da bekomme ich von dem ganzen Hype in der Domstadt nichts mit.“ Fleming, der bei den Fans einen rasanten Wandel vom Buhmann zu Jedermanns-Liebling vollzogen hat, mahnt: „Die Euphorie ist unangemessen. Denn noch haben wir außer dem Pokal nichts gewonnen."
Fleming: "Haben gute Ausgangsposition"
Aus Erfahrung weiß der akribische Stratege: „Im Sport kann sich manchmal alles ganz schnell ändern." Freilich räumt der zurückhaltende und meistens in sich gekehrte Fleming ein: „Wir haben eine gute Ausgangs-Position. Jetzt liegt es allein an uns, was wir daraus machen." Er hofft, dass sein Team auch weiterhin unberechenbar bleibt.
Worthington überragend in Braunschweig
Dafür spricht: In den bisherigen fünf Playoff-Spielen gab es vier verschiedene Topscorer. Zuletzt war der Australier Mark Worthington mit 16 Punkten der beste Werfer. Fleming: „Unsere Bank hat uns erneut einen kräftigen Schub und entscheidende Impulse gegeben." Werner Haala