Brose Baskets bald Nürnberger?

Sabine Günther, Hauptgesellschafterin der Franken 1st, muss die JAKO Arena verkaufen. Sagt die Stadt Bamberg nein, geben die Bundesliga-Profis auf und erwägen einen Umzug
von  Abendzeitung
Illustration
Illustration © W.H.

Sabine Günther, Hauptgesellschafterin der Franken 1st, muss die JAKO Arena verkaufen. Sagt die Stadt Bamberg nein, geben die Bundesliga-Profis auf und erwägen einen Umzug

BAMBERG In der Basketball-Hochburg Bamberg drohen die Lichter auszugehen. Neben der sportlichen Krise der Brose Baskets, die erstmals nach acht Jahren um die Playoff–Teilnahme bangen, sorgt jetzt die JAKO Arena für negative Schlagzeilen.

Betreiber wollen sich aus der Verantwortung zurückziehen

Die Halle soll verkauft werden. Eigentümerin Sabine Günther, auch Hauptgesellschafterin der Basketball-Gesellschaft Franken 1st, muss sich aus finanziellen Gründen von ihrer Immobilie trennen. Die 46-jährige Unternehmerin unterbreitete deshalb der Stadt Bamberg ein Kaufangebot, die drittgrößte Multifunktionshalle Bayerns mit einer Kapazität von knapp 7000 Besuchern für 4,5 Millionen Euro zu erwerben. Laut Gutachten beträgt der Wert etwa 14 Millionen Euro. Sollte die Stadt die Offerte ausschlagen, müsste Günther an einen privaten Investor verkaufen, von dem bereits eine Zusage vorliegt. Doch damit wäre das Ende des Bamberger Profi- Basketballs eingeläutet. Günther und Manager Wolfgang Heyder erklärten gestern gegenüber der AZ: „Sollte ein privater Käufer die JAKO Arena übernehmen, werden wir uns aus der Verantwortung zurückziehen.“ Auch Brose kündigte für diesen Fall seinen Rückzug als Hauptsponsor an. Alternativ wird im kleinen Kreis bereits über einen Umzug der Brose Baskets nach Nürnberg diskutiert.

Bis Ende dieser Woche hofft Sabine Günther auf ein klares Signal von Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke. Über seine Pressesprecherin Ulrike Siebenhaar kündigte Starke für Anfang März eine Ältestenratsitzung an, die sich mit dem Problem beschäftigen soll.

Baskets fühlen sich von der Stadt im Stich gelassen

Dann könnte es indes bereits zu spät sein. Denn bis zum 1. März müssen die Brose Baskets bei der Basketball-Bundesliga die Lizenz-Unterlagen für die neue Saison einreichen. „Ohne die notwendigen Sicherheiten“, erklärt Heyder, „macht das wenig Sinn.“ Hintergrund ist, dass sich die Baskets als „Bamberger Aushängeschild“ und die Betreiber der Arena, jährlich eine halbe Million Besucher, von der Stadt im Stich gelassen fühlen.

Heyder stocksauer: „Die Stadt investiert 6,5 Millionen Euro in den Umbau der Konzerthalle, 3,5 Millionen in ein Volksparkstadion, wo keine Spiele stattfinden, 40 Millionen in ein neues Hallenbad und 20 Millionen in die Landesgartenschau. Aber für den Basketball und die JAKO Arena bleiben nur Almosen.“ WH

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.