Broich beruhigt die Club-Fans: Keine Panik, wir sind besser!

Oennings Aushilfs-Sechser kennt sich aus seiner Kölner Zeit mit Fehlstarts aus – Happy End inklusive. „Wir müssen einfach ruhig bleiben.“
NÜRNBERG Sie hatten es angekündigt – und waren doch kalt erwischt worden. Weniger von Hannover und seinem alternden Doppelpacker Jiri Stajner, denn bereits vor dem Saisonstart hatte Club-Trainer Michael Oenning immer wieder gewarnt, dass man als Aufsteiger sicher einige Spiele verlieren werde. Es war die heftige Reaktion der Fans im Stadion, die nach der verdienten 0:2-Heimpleite gegen 96 teilweise recht erschrockene Gesichter bei vielen seiner Profis hinterließ. Bis auf Thomas Broich.
Gegen die Niedersachsen hatte der aus Köln gekommene Fußball-Mozart kurzfristig für den grippekranken Joe Mnari auf der Sechser-Position aushelfen müssen. Und bei seinem Startelf-Debüt („Das war wichtig für mich“) so kämpferisch agiert, dass die Pfiffe in allererster Linie sicher nicht ihm galten. Trotzdem zeigt er jetzt Verständnis für den Unmut der Anhänger: „Wenn wir so schlecht spielen wie gegen Hannover, dann haben die Fans auch das Recht, uns auszupfeifen.“ Mehr aber auch nicht.
Broich: "Mit etwas Glück könnten wir auch ein paar Punkte mehr haben"
Schließlich sei lediglich ein schlechtes Spiel noch lange kein Grund, gleich wieder alles über den Haufen zu werfen, lautet der einhellige Tenor am Valznerweiher. „Gegen Frankfurt haben wir doch gut gespielt. Panik machen bringt nichts“, plädiert auch der 28-Jährige für mehr Gelassenheit. Immerhin kennt der ruhige Edeltechniker solche Situationen noch gut aus seiner Zeit beim FC Köln mit seinem stets nervösen Umfeld.
Auch der FC war nach seinem Aufstieg 2008 eher holprig gestartet. Und hatte wie jetzt der Club gegen direkte Konkurrenten unnötig Punkte liegen lassen. Am Ende hielt die Truppe von Trainer Christoph Daum aber die Klasse, war nach Hoffenheim sogar bester Aufsteiger. Weshalb Broich empfiehlt: „Wir müssen jetzt einfach ruhig bleiben. Denn wir sind besser, als wir dastehen. Mit etwas Glück könnten wir auch ein paar Punkte mehr haben.“
Ob es ihm und den Kollegen aber ausgerechnet schon bei Titelkandidat VfB Stuttgart am Samstag (15.30 Uhr) gelingt, den ersten Dreier einzufahren, will Oennings neuer Defensiv-Stratege vorsichtshalber nicht beschwören: „Das Spiel in Stuttgart wird schwer“, ahnt Broich. „Die haben schon sehr gute Spieler.“ Aber zumindest keinen Stajner. Krischan Kaufmann
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