Brauerei Atlas: Die Geografie des Bieres
Boris Braun liefert in seinem Buch alle Infos über alle 287 fränkischen Brauereien
NÜRNBERG Sie lieben Bier? Fränkisches Bier? Und Sie halten sich für einen echten Experten auf diesem Gebiet? Vielleicht schenkt Ihnen ja einer Ihrer Lieben zu Weihnachten dieses Kleinod in Buchform. Der „Brauerei Atlas Franken“ wird Sie Lügen strafen – und dabei Ihr Herz erfreuen.
Denn wenn einer wirklich Ahnung hat von Gerstensäften, die zwischen Treuchtlingen und Fladungen, zwischen Aschaffenburg und Selb gebraut werden, dann ist das Boris Braun. Die Neuauflage seines Standardwerks verfolgt – mit 287 vorgestellten Brauereien – nicht nur den Anspruch der Vollständigkeit. Sondern präsentiert all die Fakten, Zahlen und Adressen zu fränkischem Bier äußerst launig, wie es sich gehört für dieses Thema. Die 319 Seiten, die von der Ahornberger Landbrauerei bis zur Brauerei Zirndorf alles beleuchten, was süffig und fränkisch ist, lockern Cartoons von AZ-Karikaturist Gerd Bauer auf. Hier erfährt der Betrachter, was Außerirdische von fränkischen Getränkemärkten halten, oder warum die im Seidla ersaufende Stubenfliege auf Wiedergeburt hofft.
Die Brauereien stellt Braun anhand einheitlicher Parameter vor, von saisonalen Spezialitäten hin zum jährlichen Ausstoß. Ganz hinten angeheftet, aber der echte Clou des „Brauerei Atlas“, ist eine Falt-Karte. Mit ihr lassen sich vortrefflich feucht-fröhliche Touren durchs Bierland Franken planen. Dank GPS-Daten und VGN-Tipps erreicht man die Stationen auch nach zwei Seidla.
Anders als in seinem metropolregionalen Wirtshaus-Führer „Gastronomie in S.E.N.F.“ verzichtet Braun im Brauerei Atlas auf Bewertungen. Aber wer fränkisches Bier kennt und schätzt, der weiß: Viel verkehrt machen kann man nicht bei Besuchen in einer der 287 Brauereien.
Steffen Windschall
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