Brand-Alarm: So gefährlich sind Röhren-Fernseher
Die Ursache für das verheerende Feuer mit einem Toten in Kleinschwarzenlohe war ein altes TV-Gerät.
WENDELSTEIN Sie sind technische Wunderwerke – und können lebensgefährlich werden: Sein Röhrenfernseher wurde Dieter B. (73) aus dem Wendelsteiner Ortsteil Kleinschwarzenlohe zum Verhängnis. Er war die Ursache für den verheerenden Brand letztes Wochenende (AZ berichtete). Das ermittelten die Brandfahnder der Kripo.
Während seine Frau sich leicht verletzt in Sicherheit bringen konnte, musste der Rentner von der Feuerwehr geborgen werden. Er starb wenig später im Krankenhaus.
Wie gefährlich sind die alten Röhrengeräte? „Eine Implosion kann nur mit Röhrengeräten passieren“, erklärt Brandreferendar Thomas Schertel von der Nürnberger Berufsfeuerwehr. In den Geräten ist ein großer, luftleerer Glaskolben. Wenn er platzt, beispielsweise, weil er mit Wasser in Berührung kommt, durch einen Sturz beschädigt wird oder überhitzt wird, „passiert das Gleiche wie einer Explosion – nur rückwärts.“
Da im Röhren-Gerät Hochspannung herrscht, kann sich im Fall des Falles durch Staub ein Lichtbogen bilden, der sehr heiß ist. Brennbare Materialien in der Umgebung wie die Schrankwand im Wohnzimmer, sowie Zeitschriften oder dekorative Deckchen auf dem Fernseher fangen dann sofort Feuer.
„Keinesfalls dürfen Vasen oder Pflanzen auf dem Gerät stehen. Wasser könnte überlaufen und auf die Röhre tropfen“, warnt Thomas Schertel. Ein weiterer lebensgefährlicher Fehler: bedeckte Lüftungsschlitze. „Die müssen auf jeden Fall frei sein.“ Dass sich der gefährliche Staub im Gerät sammelt, müsste der Fernseher eigentlich regelmäßig beim Fachmann gereinigt werden. Ganz wichtig: genug Abstand zu den Seit- und Rückwänden, damit die Wärme abgebaut werden kann. Und: Nicht auf Stand-by lassen sondern immer ganz ausschalten.
Das gilt auch bei den modernen Flatgeräten. Die hätten zwar keine empfindliche Bildröhre – doch ein Kurzschluss kann auch hier zum Brand führen. Neben der Optik und der Größe hat ein schicker Flachbildschirm einen unschlagbaren Vorteil: „Man spart auf alle Fälle Strom“, weiß Rainer Weiskirchen, Sprecher der Landesgewerbeanstalt Nürnberg.
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