Bombenalarm: Zwei Koffer lösten Verkehrs-Chaos aus

Mysteriöser Fund in der Rothenburger Straße: Deutschlandweit fielen 81 Züge aus. Und die A73 war total gesperrt.
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Zug verpasst? Kein Geld fürs Schließfach? Ein Unbekannter hatte zwei Koffer (s. Pfeil) unter dem Bahnsteig deponiert.
bayernpress.com 2 Zug verpasst? Kein Geld fürs Schließfach? Ein Unbekannter hatte zwei Koffer (s. Pfeil) unter dem Bahnsteig deponiert.
Nichts ging mehr: Der Frankenschnellweg war vier Stunden lang komplett gesperrt. Die Folge: massive Staus in alle Richtungen.
bayernpress.com 2 Nichts ging mehr: Der Frankenschnellweg war vier Stunden lang komplett gesperrt. Die Folge: massive Staus in alle Richtungen.

Mysteriöser Fund in der Rothenburger Straße: Deutschlandweit fielen 81 Züge aus. Und die A73 war total gesperrt.

NÜRNBERG Kleine Ursache, große Wirkung: Weil ein Unbekannter sein Reisegepäck unter dem Behelfsbahnsteig am S-Bahnhof Rothenburger Straße deponiert hatte, kamen in ganz Deutschland Teile des Zugverkehrs zum erliegen: Bomben-Alarm!

Gegen 9 Uhr hatte ein Pendler am Bahnsteig zwei Koffer entdeckt. Sie lagen akkurat verstaut unter dem Holzgerüst, auf dem sich der provisorische Bahnsteig befindet. Erinnerungen wurden wach an das missglückte Attentat von Köln, als 2006 islamistische Terroristen am Hauptbahnhof ein Inferno anrichten wollten.

Diesmal dauerte es vier Stunden, bis die Spezial-Einsatzkräfte Entwarnung geben konnten. Bis dahin herrschte nicht nur auf den Straßen im Nürnberger Südwesten und dem gesperrten Frankenschnellweg A73 Mega-Chaos.

Auch den Zugverkehr traf es massiv! Nach Angaben der Bahn waren bundesweit 81 Züge von den Ausfällen betroffen: 24 ICEs mussten umgeleitet werden, 38 Regionalbahnen fielen aus. Wieviele Bahnreisende im Dreieck Berlin, Nürnberg, Frankfurt warten mussten? „Viele, viele, viele“, so eine DB-Sprecherin.

Die ausgebeulten Stoffkoffer ließen zunächst nichts Gutes ahnen. Auch die Attentäter von Köln hatten ihren Koffer bis zum Platzen mit Sprengstoff gefüllt – der Grund, warum sie nicht zündeten. Die Experten der Polizei rückten mit einem Röntgengerät an. Erst als hier nichts Verdächtiges erkannt werden konnte, wagten sie es, die Rollkoffer zu öffnen. Außer säuberlich verpackten Klamotten war nichts zu finden. An einem der Gepäckstücke war eine italienische Trikolore befestigt. Und ein kleiner Stoffhund, auf dessen Etikett der Name „Nina“ geschrieben war.

Ein erster Hinweis auf den Besitzer? „Wir durchsuchen die Koffer und Kleidungsstücke, um die Identität des Besitzers zu ermitteln“, sagte Rainer Schlemmer, Sprecher der Bahnpolizei. Denn auf ihn könnten „einige zivilrechtliche Klagen zukommen“, so Schlemmer.

Steffen Windschall

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