BOB rast in ein Auto - eine Tote

Miesbach - Das Warnlicht blinkte, als die 30-jährige Fiat-Fahrerin, gegen 9.45 Uhr, auf den unbeschrankten Bahnübergang bei Warngau (Kreis Miesbach) zufährt. Aus noch ungeklärter Ursache bemerkte sie das Warnlicht aber nicht. Auch die 53-jährige Beifahrerin und der Sohn (7) der Fahrerin, der in einem Kindersitz auf der Rückbank saß, haben es anscheinend nicht gesehen.
In dem Augenblick, als der Wagen die Gleise queren wollte, raste ein Zug der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) heran. Ob der Lokführer noch die Notbremse ziehen konnte, wird die Polizei im Laufe der Tage ermitteln. Fast ungebremst raste der Zug in den silberfarbenen Fiat. 30 Meter wurde der Wagen weggeschleudert und blieb auf an einer Schneeböschung liegen.
Die BOB mit zirka 70 Fahrgästen kam nach zirka 250 Metern erst zum Stillstand. Sie bleiben unverletzt. Der Lokführer erlitt einen Schock.
Die alarmierten Rettungskräfte mussten die beiden Frauen aus dem Wrack schneiden. Für die 53-Jährige kam jede Hilfe zu spät. Sie muss auf der Stelle an ihren schweren Verletzungen verstorben sein. Mutter und Sohn, der aus dem Auto geschleudert worden ist, kamen mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus. Der Sohn ist bereits außer Lebensgefahr.
Der Pfarrer von Schaftlach, der sich zur Unglückszeit in der Kirche aufhielt, eilte zum Unfallort und hielt im Kreise der Rettungskräfte eine Andacht. Der Zug wurde durch den Unfall erheblich beschädigt, konnte aber kurz vor 14 Uhr ohne Schlepplok in den nächsten Bahnhof einfahren.
Auf Weisung der Staatsanwaltschaft München II wurde ein Gutachter zur Unfallstelle geschickt, der mit den Polizeibeamten aus Holzkirchen den der Unfall rekonstruieren soll.