BMW stoppt Millionen-Projekt

Im April war Spatenstich für neue Niederlassung in Nürnberg. Jetzt wird doch nicht gebaut
NÜRNBERG Die Öl- und Rohstoffpreise steigen, der Dollar ist schwach, und die Finanzkrise trübt die Stimmung. Kurz, der Konjunktur-Motor beginnt zu stottern. Und sorgt damit für heftige Bremsspuren bei den Autobauern. BMW steuert mit einem Sparprogramm dagegen an. Eine Folge: Die geplante Nürnberger Niederlassung an der Gustav-Adolf-Straße wird nicht gebaut. Dabei erfolgte dort erst im April der Spatenstich für das 42-Millionen-Euro-Projekt auf dem ehemaligen Cebal-Gelände.
Der 24000 Quadratmeter große Auto-Tempel der Luxusklasse sollte die bisherigen BMW-Niederlassungen an der Witschelstraße und der Regensburger Straße ersetzen. Doch die Münchner Autobauer haben den Rotstift an dieses Projekt gesetzt.
Arbeitsplätze sind nicht gefährdet
„Mit der Entscheidung ist kein Abbau von Arbeitsplätzen verbunden“, sagt BMW-Sprecher Alexander Bilgeri. „Die bisherigen zwei Standorte bleiben bestehen. Es kann aber zu Umorganisationen kommen. Unser Ziel ist es jedoch, kurze Wege sicherzustellen und die Bedürfnisse unserer Kunden auch zukünftig optimal zu erfüllen.“
Im Nürnberger Rathaus sorgte die überraschende Vollbremsung von BMW so kurz nach dem Spatenstich für das neue Auto-Zentrum für Sorgenfalten. „Die Entscheidung erstaunt uns schon sehr“, so OB Ulrich Maly (SPD). Zumal der Großraum Nürnberg und ganz Nordbayern ein hervorragender Absatzmarkt für die Marke BMW sei.
Wirtschaftsreferent Roland Fleck (CSU) trauert der 42-Millionen-Investition nach, die der Bauwirtschaft in der Region gut getan hätte. Nun will er mit dem Unternehmen über Alternativen sprechen. Fleck: „Es ist zu klären, was BMW mit dem vier Hektar großen Grundstück an der Gustav-Adolf-Straße vorhat.“
mir