Bluttat von Kelheim: Motiv bleibt unklar
Noch wird gerätselt, warum der 28-jährige Polizist Marcel R. erst seine Freundin (18) und dann sich selbst erschossen hat.
Kelheim - Die Hintergründe der Bluttat eines Polizisten in Niederbayern mit zwei Toten sind noch immer unklar. In Kelheim hatte der 28 Jahre alte Beamte am Wochenende zunächst seine zehn Jahre jüngere Freundin erschossen und anschließend sich selbst getötet.
Mögliche Aufschlüsse über die Hintergründe der Tat sollte am Montag die Obduktion der Leichen bringen. „Davon erhoffen sich die Ermittler Hinweise zum Tatablauf und den genauen Todeszeitpunkt“, sagte Wolfhard Meindl von der Staatsanwaltschaft Regensburg. Die Ergebnisse sollen erst in einigen Tagen bekannt gegeben werden.
Der 28 Jahre alte Polizist war seit einigen Wochen krankgeschrieben und hatte aus diesem Grund auch keine Dienstwaffe mehr. Am Montag sollte er seinen Dienst wieder antreten. Überraschend tauchte er bereits am Samstag in seiner Dienststelle, der Polizeiinspektion Kelheim, auf. Dort verschwand er aber wieder nach wenigen Minuten.
Die Polizei geht davon aus, dass der 28-Jährige bei dieser Gelegenheit die Dienstwaffe samt Munition von einer Kollegin aus deren Kleiderschrank genommen hatte. Ob er dafür den Schrank aufgebrochen hat, ermittelt derzeit das LKA. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Beamtin den Schrank mit der Waffe ordnungsgemäß verschlossen hatte.
Als die Polizistin am Samstag zum Spätdienst kam, bemerkte sie den Diebstahl der Waffe. Schnell fiel der Verdacht auf ihren Kollegen.
Die sofort alarmierten Einsatzkräfte kamen aber zu spät. Als sie in die Wohnung des 28-Jährigen eindrangen, entdeckten sie die Leichen des Pärchens im Wohnzimmer. Zu den Hintergründen der Bluttat und auch der Art der Krankheit des Beamten machte die Staatsanwaltschaft keine Angaben.
Auch von Streitigkeiten zwischen dem 28-Jährigen und seiner jungen Freundin ist den Ermittlern bislang nichts bekannt.