Blumen und Pflanzen erholen sich kaum in der Corona-Krise
München (dpa/lby) - Trotz der Corona-Krise können sich Blumen und Pflanzen in Bayern kaum erholen. "Eine nachhaltige Erholung der Natur bräuchte ganz andere Maßnahmen als ein paar Wochen Ausgangsbeschränkungen", sagte Christine Margraf vom Bund Naturschutz.
Einerseits profitiere die Natur von der reineren Luft, weil weniger Flugzeuge und Autos unterwegs seien. Andererseits würden die Leute jetzt nach draußen drängen und sich für Ostern einen Strauß Wildblumen oder Palmkätzchen pflücken. Dabei seien gerade die Weidenarten wichtig für Schmetterlinge und fast 60 Wildbienenarten, um dort Pollen zu sammeln.
Laut der Bayerischen Botanischen Gesellschaft kann die Corona-Krise für trittempfindliche, seltene Pflanzen wie die Finger-Küchenschelle auch eine Chance sein. "Ich muss in einem normalen Frühjahr die Menschen regelmäßig auffordern, nicht mitten in einer Blumenwiese zu picknicken", sagte der Vize-Vorsitzende Jörg Ewald. "Das muss ich jetzt viel seltener, es ist schon weniger los."
Extrem sei vor allem die Dürre - schon seit etwa zehn Jahren regne es im April kaum. "Die leichte Erholung der Natur in der Corona-Krise kann man insofern gleich mit einer Warnung verbinden: Der Klimawandel geht weiter", sagte Ewald. "Es macht uns große Sorgen, dass der Klimawandel in der Krise schnell vergessen wird."
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