Blockabfertigung in Tirol: Der Stau-Wahnsinn auf der Inntalautobahn

Obergrenze für Lastwagen auf dem Weg in den Süden: Weil Tirol am Tag nur 250 Lkw die Inntalautobahn passieren lässt, bilden sich auf bayerischer Seite lange Staus. Die Tiroler Regierung sprach von einem großen Erfolg - das sah die bayerische Polizei anders.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Lastwagen stauen sich auf der Autobahn 8 bei Rosenheim. Die Blockabfertigung für Lkw auf der österreichischen Seite der Inntalautobahn führte zu kilometerlangen Staus.
Josef Reisner/dpa Lastwagen stauen sich auf der Autobahn 8 bei Rosenheim. Die Blockabfertigung für Lkw auf der österreichischen Seite der Inntalautobahn führte zu kilometerlangen Staus.

Kufstein/Rosenheim - Die Blockabfertigung von Lastwagen auf der Inntalautobahn A93 in Tirol hat am Donnerstag zu kilometerlangen Staus auf bayerischer Seite geführt. Zeitweise seien die Lkw auf einer Länge von bis zu 80 Kilometer gestanden, sagte ein Sprecher der Verkehrspolizei Rosenheim.

Alleine auf der Autobahn A8 von München nach Salzburg stauten sich die Lastwagen bis zum Inntaldreieck mehr als 40 Kilometer. Für Autofahrer gab es dagegen nur wenige Beeinträchtigungen. Die rund 90 Einsatzkräfte bemühten sich, die Autos auf der linken Spur an den stehenden Lastwagen vorbei zu leiten. Die Geschwindigkeit wurde auf Tempo 80 beschränkt.

Blockabfertigung: Verkehrspolizei kämpft lange mit Rückstau

Die Tiroler Polizei hatte um 5 Uhr mit der Blockabfertigung begonnen. Gegen 13:30 Uhr war die Aktion an der Grenze beendet. "Wir kämpfen aber noch immer mit dem Rückstau", sagte der Sprecher der Rosenheimer Verkehrspolizei am Nachmittag. Auf der A8 hätten sich in Richtung Tirol noch immer zahlreiche Lastwagen hintereinander gereiht.

Für die Polizei sei das mehrere Stunden nach Beginn der Blockabfertigung "überraschend viel" gewesen. "Das brauchen wir auch nicht jeden Tag", so der Polizeisprecher. Auf Tiroler Seite sprach man von einem großen Erfolg: "Dadurch konnte in Tirol ein totaler Verkehrskollaps bis in die Nachmittagsstunden hinein vermieden werden", ließ Landeshauptmann Günther Platter mitteilen.

Feiertag in Italien: Einreiseverbot für Lkw

Die Dosierung des Lkw-Verkehrs habe die Region vor Schlimmerem bewahrt. "Hätten wir den Lkw-Zulauf nicht dosiert, wäre es heute mit Sicherheit zu einem Verkehrsstillstand im Inntalkorridor gekommen", so Platter in einer Mitteilung.

Wegen eines Feiertags in Italien hatte die Tiroler Landesregierung am Mittwoch ein Einreiseverbot für Lkw mit Ziel Italien verfügt. An der Grenze wurden die Lastwagen gezählt und laut Tiroler Landesregierung nur maximal 300 Lkw pro Stunde nach Österreich gelassen. Ist die Kapazitätsgrenze erreicht, wird der Güterverkehr verlangsamt oder gestoppt.

Beim nächsten Brenner-Gipfel, der für den 12. Juni in Bozen geplant ist, wollen Deutschland und Österreich unter anderem die Verhandlungen über eine Lastwagen-Obergrenze wieder aufnehmen.

Hier gibt's mehr Meldungen aus Bayern

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.