Bittere Tränen am Grab des erschossenen Polizisten
KÖNIGSBRUNN Der Sarg aus hellem Holz ist geschmückt mit einem Herz aus roten Rosen. „In Liebe" steht darauf. Dann folgen drei Namen. Ein letzter Gruß der Witwe von Mathias V. und ihren beiden Söhnen (13 und 17 Jahre).
Vor dem Sarg, an dem sieben Polizisten Wache halten, steht ein großes Foto des ermordeten Kollegen. Es zeigt, wie ihn Freunde und Familie für immer in Erinnerung behalten werden: als netten sympathischen Familienvater, der immer hilfsbereit und freundlich war.
Zahlreiche Kränze und Gestecke von Freunden, Familie, Kollegen und Kameraden aus dem Fischereiverein zeigen, wie beliebt er bei ihnen war. Rund 300 von ihnen geben dem Polizeihauptmeister das letzte Geleit. Schweigend gehen sie hinter dem Sarg über den Friedhof von Königsbrunn bis zum ausgehobenen Grab. Innenminister Joachim Herrmann war extra aus München gekommen: Herrmann würdigte den Ermordeten als „hervorragenden Polizisten und guten Menschen“.
Der Andrang bei der Beerdigung war so groß, dass die kleine Aussegnungshalle die Menschen nicht fassen konnte. Per Lautsprecher wurden die Trauerreden ins Freie übertragen. Karl Klein, Kaplan der katholischen Pfarrgemeinschaft Königsbrunn sagte: „Mathias war ein Mensch, der immer zuerst an andere und erst viel später an sich selbst gedacht hat.“
Für seine Söhne sei er der beste Vater gewesen, den man sich nur wünschen könne. Seiner Frau sei er stets ein liebe- und verständnisvoller Ehemann gewesen. Der Geistliche würdigte das große Engagement des ermordeten Polizisten. Er war Betreuer der Kommunionkinder, Jugendleiter und bei der Anglerjugend aktiv.
Sein Chef Bernhard Pliefke beschrieb seinen Kollegen als Vorbild für alle Polizisten. Er habe alle Eigenschaften besessen, die einen guten Polizisten ausmachen. Dienstgruppenleiter Helmut Kleber beschrieb den Verstorbenen in seiner tiefbewegenden Trauerrede als charismatisches Bindeglied innerhalb des Teams. Und richtete tröstende Worte an die Familie: „Euer Vater ist weiter da, weil er Gutes getan hat, weil er euch geprägt hat und euch gezeigt hat, was Zusammenhalt ist. Er ist bei euch und er schaut auf euch." Und – er erinnerte auch an die verletzte Kollegin, die ihr Leben lang mit dem Erlebten zurechtkommen müsse.