Bittere Schlappe für Nürnbergs CSU – aber 4 Mandate geholt

Beckstein und Co. verlieren 11,3 Prozent. Aber die SPD kann nicht von der Schwäche profitieren. Freie Wähler und Linke gewinnen kräftig dazu.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Lange Gesichter bei der CSU: „Das ist die bitterste Niederlage für die CSU seit Generationen in Nürnberg“, kommentierte Karl Freller das Ergebnis seiner Partei.
10nach8 3 Lange Gesichter bei der CSU: „Das ist die bitterste Niederlage für die CSU seit Generationen in Nürnberg“, kommentierte Karl Freller das Ergebnis seiner Partei.
Hatten wenig zu Jubeln: Die SPD-Kandidaten Jonas Lanig, Stefan Schuster und Helga Schmitt-Bussinger.
Klaus Schillinger 3 Hatten wenig zu Jubeln: Die SPD-Kandidaten Jonas Lanig, Stefan Schuster und Helga Schmitt-Bussinger.
Punktete für die Freien: Gaby Pauli bei der Stimmabgabe.
Reuters 3 Punktete für die Freien: Gaby Pauli bei der Stimmabgabe.

Beckstein und Co. verlieren 11,3 Prozent. Aber die SPD kann nicht von der Schwäche profitieren. Freie Wähler und Linke gewinnen kräftig dazu.

NÜRNBERG „Das ist die bitterste Niederlage, die die CSU seit Generationen in Nürnberg erlebt hat. Der CSU-Abgeordnete Karl Freller ist einer der ersten, der das Ergebnis kommentiert. „Wir haben das Lebensgefühl der Menschen mit unserer Arbeit nicht erreicht.“

Dabei ist die Schlappe in Nürnberg nicht so stark ausgefallen wie in Rest-Bayern. Lag’s an Günther Beckstein, der in Nürnberg – anders als in anderen Teilen (Alt)-Bayerns – hier von den Wählern noch als Pluszeichen für die CSU gesehen wurde? Minus 11,3 Prozent-Punkte (Stand: 20.05 Uhr) stehen minus 17,1 Prozent in ganz Bayern gegenüber. Die vier Direktmandate hat die CSU in Nürnberg wieder gewonnen. Karl Freller (minus 8,7), Hermannn Imhof (minus 11,2), Günther Beckstein (minus 10,6) und Markus Söder (minus 13,7) werden trotz dieser enormen Verluste wieder direkt in den Landtag einziehen.

Die SPD hat von der Schwäche der CSU kaum profitieren können. In Nürnberg verlor sie gegenüber dem Ergebnis vor fünf Jahren (29,3% Prozent) noch einmal 2,5 Punkte. „Wir hatten gehofft, dass mehr Ex-CSU-Wähler zu uns überlaufen“, sagte OB Ulrich Maly, der die ersten Koalitions-Debatten im Fernsehen verfolgte. „Wer mit wem, das hört sich ja an wie im Swinger-Club.“

Dass die Sozialdemokraten in Nürnberg verloren haben, liegt auch an der Linken. Die kamen auf 7,0 Prozent. Protest-Stimmen die der SPD schmerzlich fehlten. Die Linken sind somit einer der großen Wahlsieger – allerdings nur in Nürnberg. „Auch wenn wir im Land derzeit noch unter der fünf Prozent liegen, ist das ein sensationelles Ergebnis, das wir mit einem Mini-Budget aus dem Stand geschafft haben“, so Harald Weinberg. Federn lassen mussten auch die Grünen. Die Öko-Partei kam auf 9,7 Prozent, 0,2 Punkte weniger als vor fünf Jahren. Aber noch besser als bei der Kommualwahl (7,6%).

Dafür jubelten die Freien Wähler. Sie hatten mit Gaby Pauli eines ihrer Zugpferde im Wahlkreis Nürnberg Nord am Start. Dort holte sie im direkten Vergleich mit Günther Beckstein 5,7 Prozent. Auch in der Gesamtstadt bleiben die Freien (5,3%) nur knapp über fünf Prozent – sie sind eben doch keine Großstadtpartei!

Und auch die FDP konnte in Nürnberg keinen Anschluss an das gute Gesamtbayerische Ergebnis finden. 5,9 Prozent (plus 3,4) erreichten die Freien Demokraten in Nürnberg (bayernweit: 7,4 %). Die NPD kam in Nürnberg auf 1,8 Prozent. Michael Reiner

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.