Bitte nicht noch einmal!

Der Club und seine Abstürze. Manager Bader hofft auf ausgleichende Gerechtigkeit. „Es wäre an der Zeit, dass wir mal auf kuriose Weise drin bleiben“, denn „Ein Abstieg wäre tödlich“, meint Präsident Michael A. Roth.
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Abstieg 68: Hans Küppers (l.) und Heinz Müller schleichen frustriert vom Platz. Der "Meister" war nur noch zweitklassig.
az Abstieg 68: Hans Küppers (l.) und Heinz Müller schleichen frustriert vom Platz. Der "Meister" war nur noch zweitklassig.

Der Club und seine Abstürze. Manager Bader hofft auf ausgleichende Gerechtigkeit. „Es wäre an der Zeit, dass wir mal auf kuriose Weise drin bleiben“, denn „Ein Abstieg wäre tödlich“, meint Präsident Michael A. Roth.

NÜRNBERG Es gibt Rekorde, auf die kann getrost verzichtet werden. Und von diesen Negativ-Marken hält der Club einige. Eine könnte am Samstag dazu kommen: die des alleinigen Rekordabsteigers. Bis dato mit jeweils sechs Zwangsversetzungen ins Unterhaus gehalten vom „Ruhmreichen“ und den aktuell als Nebenbuhlern um den Klassenverbleib auftretenden Bielefeldern. „Ein Abstieg wäre tödlich“, meint Präsident Michael A. Roth.

Den drohenden Super-Gau, als Pokalsieger der letzten Saison bundesweit nach 1969 – Abstieg als amtierender Meister – wieder als „selten dämliche Deppen“ verspottet zu werden, versucht das kickende Personal aus seinen Köpfen zu verdrängen. Und spricht sich und den Fans Mut zu. „Ich verspreche, wir werden Schalke packen“, erklärt Stürmer Angelos Charisteas vor dem Herzschlag-Finale, das sportlich zum finalen Herzschlag werden könnte.

„Das wäre ein Rückschlag für alles, was wir hier in den letzten Jahren aufgebaut haben“, sagt Martin Bader. Der Club-Manager ist jedoch überzeugt, dass sich dieses Schicksal noch abwenden lässt. „Nürnberg ist so häufig auf ganz kuriose Weise abgestiegen, dass es jetzt an der Zeit wäre, auf kuriose Art und Weise drin zu bleiben.“ Baders Szenario: „Wir schießen in der 85. Minute den Siegtreffer gegen Schalke, kurz darauf kassiert Bielefeld in Stuttgart den Ausgleich.“

Fünfter Abstieg für Roth?

So dramatisch muss es bitte nicht werden. Eine „normale“, Herzinfarkt und Kreislaufkollaps ausschließende Rettung reicht völlig. Geht’s schief, wäre es für Roth der insgesamt fünfte Abstieg während seiner zweigeteilten Regentschaft (1979 bis ’83 und seit 1994). Mit der Höchststrafe 1996, dem Absturz in die Regionalliga.

Wenn es ausgleichende Gerechtigkeit geben sollte, dann hätte sie der Club – auch objektiv betrachtet – am meisten verdient. Nach einer Saison mit zahllosen Verletzungen, abgebrochenen Wasserschlachten, höchst dubiosen Schiedsrichterentscheidungen und dem Beinahe-Abzug von drei Punkten nach hirnrissigen Zündeleien auf den Rängen beim 3:1-Sieg in Frankfurt. „Das erleben andere Verein in ihrer gesamten Erstliga-Zugehörigkeit nicht“, stöhnt Bader. Und gesteht: „Es wäre der unnötigste Abstieg aller Zeiten, da wir qualitativ eigentlich wirklich viel besser dastehen müssten.“

Was kommende Saison auch an der Tabelle zu sehen sein soll. „Wir werden uns so verstärken, dass wir fernab der Abstiegsränge spielen können“, verspricht Bader ohne Namen zu nennen. Fürths Juri Judt ist als Neuzugang ja bereits fix. Auch für Liga zwei. „Sollten wir absteigen, dann ist uns klar, dass wir Aufbruchsstimmung erzeugen müssen und werden. In Nürnberg ist nur die Erste Liga vermittelbar“, weiß Bader. Der Notfallplan steht. „Wir werden keine Zeit verlieren“, verspricht Bader einen „Umbruch auf hohem Niveau“.

Wer vom jetzigen Personal mitziehen würde, ist noch fraglich. Auf den Club kommen so oder so turbulente Wochen zu.

Markus Löser

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