Bischof zur Ökumene: Nicht zurückziehen, nichts überstürzen
München/Bonn - Der neue Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Georg Bätzing, spricht sich in der ökumenischen Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirche für einen Mittelweg aus. "Wir dürfen nichts überstürzen, wir dürfen uns aber auch nicht ängstlich hinter die Kirchenmauern zurückziehen und jedem Fortschritt skeptisch entgegensehen", schrieb der Bischof von Limburg in einem Glückwunschschreiben zum 60. Geburtstag des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche (EKD) in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm zu einem gemeinsamen Abendmahl von Katholiken und Protestanten.
"Mit Blick auf den dritten Ökumenischen Kirchentag und das Votum des Ökumenischen Arbeitskreises zum Dokument "Gemeinsam am Tisch des Herrn" stehen wir vor wichtigen theologischen aber auch innerkonfessionellen Entscheidungen", schrieb Bätzing an den bayerischen Landesbischof. Er freue sich, die bevorstehende Wegstrecke gemeinsam mit Bedford-Strohm zu gehen.
Bedford-Strohm gilt als engagierter Kämpfer für die Ökumene. "Es ist ein Skandal, dass die Kirche Jesus Christus Jesus Christus getrennt ist", sagte er einmal. Ihm blute das Herz bei dem Gedanken daran, "dass wir nicht gemeinsam Abendmahl feiern können". Mit dem katholischen Münchner Kardinal Reinhard Marx, der bis vor kurzem noch an der Spitze der Deutschen Bischofskonferenz stand, verband ihn der gemeinsame Wunsch, die Ökumene voranzutreiben.
Dies wolle er nun auch mit Marx' Nachfolger Bätzing fortführen, hatte Bedford-Strohm in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur zu seinem Geburtstag gesagt: "Er ist ein Mensch, der ein ganz weites ökumenisches Herz hat. Ich bin sicher: Er wird den ökumenischen Kurs von Kardinal Marx ohne irgendwelche Einschränkungen weiterführen."
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