Bischöfe werben für Frieden

Die Bischöfe haben in ihren Weihnachtspredigten eine Vielzahl von Themen angesprochen: Sie riefen zur Solidarität auf, sparten aber auch die Fälle sexuellen Missbrauchs in der Kirche nicht aus.
von  dpa

München (dpa/lby) - Mit Appellen für Frieden und Verständigung sowie ein solidarisches Miteinander haben die Kirchen zusammen mit den Gläubigen den ersten Weihnachtsfeiertag begangen.

Als "Weckruf des Lebens" und "Aufruf zur Liebe" bezeichnete der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Marx, das Kind von Bethlehem, an das an Weihnachten erinnert werde. Bei seiner Predigt im Münchner Liebfrauendom warnte er zudem vor dem Missbrauch religiöser Botschaften und einer Instrumentalisierung des Glaubens. Weihnachten gehöre nicht nur den Christen, Jesus Christus gehöre nicht nur den Christen. "Er gehört der ganzen Welt."

Nach Überzeugung des evangelischen Landesbischofs Heinrich Bedford-Strohm hat Weihnachten die Welt verändert. Im Kind von Bethlehem sei Gott Mensch geworden und habe der Welt die Liebe erklärt, sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche am Dienstag in München.

Zur Solidarität mit den Menschen rief der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke die Christen auf. Er verwies darauf, dass es nicht Aufgabe der Kirche sei, sich um ihr Erscheinungsbild als Institution zu sorgen. Vielmehr müsse sich die Kirche darum kümmern, dass Gottes Licht weitergegeben werde, sagte Hanke bei seiner Predigt im Eichstätter Dom. Die Kirche müsse sich nicht in das Scheinwerferlicht öffentlicher Aufmerksamkeit und Anerkennung stellen. "Sie muss sich nicht profilieren als Mitspielerin im Konzert der öffentlichen und politischen Meinungen."

Der Würzburger Bischof Franz Jung thematisierte in seiner Weihnachtspredigt noch einmal die Fälle des sexuellen Missbrauchs in der Kirche. "Mit Schrecken musste man sich schließlich eingestehen, dass selbst Heiligstes missbraucht werden kann wie der Schutzraum der Beichte. Auch die priesterliche Lebensform, die nach außen hin den Eindruck besonderer Sicherheit erweckte, garantierte keinen verlässlichen Schutz", sagte Jung laut Mitteilung beim Pontifikalamt im Würzburger Kiliansdom.

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