Biologe stirbt im Alter von 76 Jahren

Ein begnadeter Wissenschaftler, ein Manager im Bereich der Forschung - Hubert Markl war in vielen Bereichen in Spitzenpositionen tätig. Nun ist der renommierte Biologe gestorben.
von  dpa
Professor Dr. Hubert Markl, Zoologe, ehemaliger Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, aufgenommen am 10.07.2002 in der Münchner Residenz.
Professor Dr. Hubert Markl, Zoologe, ehemaliger Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, aufgenommen am 10.07.2002 in der Münchner Residenz. © Michael Rehle/dpa

München/Düsseldorf/Konstanz - Der international renommierte Verhaltensbiologe, Zoologe und Wissenschaftsmanager Hubert Markl ist im Alter von 76 Jahren gestorben. Der ehemalige Präsident der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) sowie der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erlag am Donnerstag einer langen Krankheit, wie DFG, MPG und Uni Konstanz am Freitag mitteilten. Als Wissenschaftler hatte sich Markl mit seinen Arbeiten zum Sozialverhalten und zur Sinnesphysiologie der Tiere zuvor bereits in frühen Jahren Renommee erworben. 

Der 1938 in Regensburg geborene Markl war von 1974 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2003 Professor für Zoologie an der Universität Konstanz. «Mit seinem Tod muss sie nicht nur von einem ihrer bedeutenden Wissenschaftlern Abschied nehmen, sondern auch von einem Freund und Weggefährten. In der Geschichte der Universität wird Hubert Markl einen herausragenden Platz einnehmen», sagte der Rektor der Uni, Ulrich Rüdiger. 

Markl hatte in München Biologie, Chemie und Geografie studiert und 1962 im Fach Zoologie promoviert. Nach Forschungsaufenthalten an der Harvard- und Rockefeller-Universität habilitierte er sich 1967 an der Universität Frankfurt in Zoologie über das «Kommunikationsverhalten sozialer Insekten». Von 1968 bis 1973 war Markl Professor und Direktor des Zoologischen Instituts der TU Darmstadt, seit 1974 Professor für Biologie an der Universität Konstanz. 

Von 1986 bis 1991 stand er als Präsident an der Spitze der Deutschen Forschungsgemeinschaft, von 1993 bis 1995 war er Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und von 1996 bis 2002 Präsident der Max-Planck-Gesellschaft (MPG).  Markl habe die Deutsche Forschungsgemeinschaft und mit ihr die Wissenschaft in Deutschland klug und mit großem Geschick durch sehr wechselvolle Zeiten geführt, sagte der heutige DFG-Präsident Peter Strohschneider.

Markls Präsidentschaft verbinde sich vor allem mit dem Zusammenwachsen der Forschung in den alten und neuen Ländern. Er habe aber auch die internationalen Dimensionen der Wissenschaft nie aus den Augen verloren. «Und mit demselben Weitblick hat er bei aller Begeisterung für den wissenschaftlichen Erkenntnisfortschritt stets die Grenzen und Folgen wissenschaftlicher Möglichkeiten mitgedacht.»  Die Max-Planck-Gesellschaft würdigte Markl als jemanden, «der den unbequemen Weg geht, der sich einmischt, mit Esprit und Sprachgewalt».

Intern habe Markl als konsequenter Macher die Max-Planck-Gesellschaft geformt. «Wir haben mit ihm einen eloquenten Repräsentanten der deutschen Wissenschaft verloren, der wichtige Anstöße für eine innere Reform der Max-Planck-Gesellschaft gegeben hat», würdigte der heutige Präsident Martin Stratmann seinen Vorgänger.

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