Binnen drei Tagen 33 Kriegsbomben in Neutraubling gefunden

Ein Flugzeugwerk machte die oberpfälzische Stadt Neutraubling im Zweiten Weltkrieg zum Ziel mehrerer Luftangriffe. Die Folgen reichen bis in die Gegenwart.
dpa |
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Neutraubling (dpa/lby) - Innerhalb von drei Tagen haben Bauarbeiter in Neutraubling 33 Kriegsbomben entdeckt. Am Freitag wurden neun Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft beziehungsweise gesprengt, bilanzierte die Polizei. Bereits am Mittwoch und Donnerstag hatten Fachleute 24 Bomben unschädlich gemacht. In der Stadt im Landkreis Regensburg befand sich einst eine Produktionsstätte der Messerschmitt-Flugzeug-Werke, weswegen es im Zweiten Weltkrieg mehrfach Luftangriffe auf die Stadt gab.

Die zuletzt gefundenen neun Exemplare spürten Fachleute bei Sondierungen für den Neubau eines Gewerbegebietes auf. Die Bomben seien am Nachmittag gesprengt worden, sagte ein Polizeisprecher.

Sprengmeister Michael Weiß vom Staatlichen Sprengkommando Nürnberg ist mit seinen Kollegen zurzeit häufig in der Oberpfalz im Einsatz. Dass in Neutraubling so viele Zehn-Kilo-Splitterbomben gefunden werden, wundert den Fachmann nicht. Die Splitterwirkung beschädigte damals die Flugzeuge auf dem Areal, so hätten die Angreifer die Maschinen am Abheben gehindert.

Diese kleineren Bomben zu sprengen sei die einfachere und schnellere Variante als das Entschärfen - gerade auch bei der Anzahl an Sprengkörpern. "Denn ob ich eine große oder eine kleine Bombe entschärfe, das dauert immer genauso lange", sagt der Experte.

Nachdem der Kampfmittelräumdienst erst am Mittwoch neun Splitterbomben gesprengt hatte, fanden Arbeiter am Donnerstag auf einer Baustelle im Stadtzentrum zunächst eine 500-Kilogramm-Bombe. Wenig später tauchten weitere 14 Splitterbomben an der Baustelle zur Südumgehung auf. Alle Blindgänger waren noch funktionsfähig. 15 Bomben an einem Tag, das sei auch für eine Stadt wie Neutraubling ein "einmaliges Ereignis", bilanzierte die Polizei.

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