Biliskov keck: Platz drei ist uns zu wenig!
Der überraschende Abschied von der ewigen Bescheidenheit. Für Fürths Abwehrchef ist sogar die Zweitliga-Meisterschaft drin, denn: „Mainz und Freiburg müssen noch gegen uns spielen“
FÜRTH Na endlich! Während sich seine Kollegen nach dem wegweisenden 2:1-Erfolg am Betzenberg weiter im üblichen Tiefstapeln à la „wir haben noch nichts erreicht“ (Stefan Reisinger) selbst übertrafen, sprach Abwehrchef Marino Biliskov nach dem gestrigen Auslaufen Klartext in Sachen Aufstieg. „Unser Ziel ist nicht Platz drei. Wir wollen mehr“, verkündetet der 32-Jährige mit der breiten Brust eines 138-fachen Bundesliga-Spielers.
"Dann können wir auch früher Urlaub machen“,
Die sonst so gepflegte Fürther Bescheidenheit – nichts für Biliskov. Denn selbst die Meisterschaft traut er sich und seinen Kollegen zu. „Auch wenn Freiburg jetzt schon weit weg ist, müssen die auch noch gegen uns spielen.“ Genauso wie der nur einen Punkt vor dem Kleeblatt rangierende FSV Mainz. Spätestens nach der Heimspiel gegen den Lieblingsgegner am vorletzten Spieltag soll der Aufstieg perfekt sein.
„Dann können wir auch früher Urlaub machen“, hat der Kroate mental schon die Koffer gepackt. Zumal die diesjährige Sommerfrische mit dem verbesserten Urlaubsgeld dann auch deutlich luxuriöser ausfallen dürfte.
Für Kleeblatt-Trainer Benno Möhlmann ist es dagegen noch längst nicht an der Zeit, die Reise-Kataloge zu wälzen. „Wir haben noch nicht einmal die Hälfte der Rückrunde gespielt und ich werde mich auch nicht nach jedem Spieltag zum Tabellenplatz äußern“, bleibt Benno lieber auf die Euphoriebremse. Wobei aber auch er zugeben muss, dass „wir natürlich gewillt sind, dort zu bleiben, wo wir jetzt stehen.“
"Reise hat seine Form-Schwankungen abgestellt"
Nämlich auf Relegationsplatz drei, welcher das Tor zu Liga eins schon sehr weit aufstoßen würde. Bis dahin ist laut Möhlmann aber noch viel zu tun. „Wir sind noch nicht ganz ausgereift“, lautet eine seiner Lehren aus der hektischen halben Stunde in der zweiten Halbzeit beim FCK. „Da haben wir unsere überlegene Spielweise nicht in Tore ummünzen können.“
Stefan Reisinger kann er damit nicht gemeint haben. Mit einem Tor und einer Vorlage in Lautern hat „Reise“ mit nun elf Treffern die Verfolgung von Sturmpartner Sami Allagui (13 Treffer) aufgenommen. Und selbst Möhlmann bescheinigt dem einst oft eigenwilligen Angreifer eine überaus positiv Wandlung. „Früher hatte er einfach mehr Schwankungen in seiner Leistung.“
Ein Muster an Konstanz ist Defensiv-Regisseur Thorsten Burkhardt. Immerhin bestritt der von den Fans ob seiner exzellenten Ballbehandlung auch „Burkinho“ getaufte Mittelfeldspieler gegen Lautern sein 100. Zweitliga-Spiel – in Folge.
Sagenhaft, aber Thorsten, ganz Fürther, bleibt bescheiden. „Klar freu’ ich mich, aber wichtiger war der Sieg der Mannschaft.“ Krischan Kaufmann
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