Bili zu Benno, weil Mavraj da ist
Fürther Personalkarussell auf vollen Touren. Keine Ablöse für den Bochumer Innenverteidiger. Bruder von Inter-Superstar Eto’ospielt bei Büskens vor
FÜRTH Nun also doch! Nachdem sich die Kleeblatt-Bosse bis zuletzt standhaft geweigert hatten, ihren unzufriedenen Abwehr-Oldie Marino Biliskov im Januar ziehen zu lassen, darf der 34-Jährige jetzt doch nach Ingolstadt zu seinem Ex-Trainer Benno Möhlmann. Bili heuerte beim abstiegsgefährdeten Liga-Konkurrenten an, erhält dort einen Vertrag bis 2012.
"Wir haben ja gesagt, dass wir nichts zahlen wollen"
„Die Verpflichtung von Marino wird uns gut tun. Mit seiner Erfahrung ist er eine absolute Bereicherung für uns“, freut sich Möhlmann auf seinen erhofften Abwehr-Stabilisator, den er in Fürth sogar zum Kapitän ernannt hatte.
Bedanken sollten sich die Ingolstädter aber auch bei den Bochumern. Erst deren finanzielles Entgegenkommen im Fall Mergim Mavraj hatte die Transfer-Kettenreaktion ausgelöst und die vorzeitiger Vertragsauflösung Biliskovs ermöglicht. Regulär wäre sein Kontrakt in Fürth am 30. Juni 2011 ausgelaufen.
Eigentlich war, nachdem VfL-Sportvorstand Thomas Ernst Ablöse für den ausrangierten Innenverteidiger wollte, Mavrajs Wechsel nach Fürth zum Sommer geplant. „Wir haben ja gesagt, dass wir nichts zahlen wollen“, betonte Manager Rachid Azzouzi bei der gestrigen Vorstellung des Neuzugangs, der einen Vertrag bis 2014 unterschrieb.
"Das war keine einfache Zeit für mich"
Dabei hatte der 24-Jährige selbst schon „gar nicht mehr mit einem Wechsel im Winter gerechnet“, sich vielmehr auf ein weiteres „verlorenes halbes Jahr“ in der Bochumer Reserve eingestellt. Dorthin war der gebürtige Hanauer mit kosovarisch-albanischen Wurzeln in der Hinrunde von VfL-Trainer Friedhelm Funkel strafversetzt worden. „Ohne Begründung“, wie Mavraj versichert. „Das war keine einfache Zeit für mich. Irgendwann gab es dann ein Gespräch, in dem sie mir mitgeteilt haben, dass sie sportlich nicht mehr mit mir planen. Aber so ist eben das Geschäft!“ Allerdings muss sich der ehemalige U21-Nationalverteidiger mangels Spielpraxis auch bei seinem neuen Arbeitgeber erstmal hinten anstellen.
Praxis soll nun endlich Dani Schahin bekommen. Allerdings nicht mehr in Fürth. Denn: der Stürmer wird, wie geplant, bis zum Saisonende an Drittligist Dynamo Dresden ausgeliehen. Sorgen, dass Personalmangel herrschen könnte, braucht sich Coach Mike Büskens aber keine zu machen. Neben dem 20-jährigen Kameruner Etienne Eto’o (AZ berichtete), Bruder von Inter-Star Samuel Eto’o, trainiert seit gestern auch Offensiv-Allrounder Nejc Pecnik, ein 25-jähriger Slowene, im Ronhof mit. kk