Bildungsgewerkschaft fordert Verzicht auf Abschlussprüfungen

München (dpa/lby) - Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Bayern fordert in diesem Schuljahr den Verzicht auf sämtliche Abschlussprüfungen. "Abschlussprüfungen aller Schularten müssen entfallen und stattdessen aus den bisher erbrachten Leistungen eine Abschlussnote gebildet werden", teilte die GEW am Freitag in München mit. Freiwillige Prüfungen zur Notenverbesserung sollten gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden. Außerdem müsse sichergestellt werden, dass alle Bundesländer alle Abschlüsse gegenseitig anerkennen, betonte die GEW.
Es sei sehr fraglich, ob in der momentanen Situation mit Schulschließungen und Heimunterricht überhaupt Prüfungsergebnisse zu erzielen seien, die mit anderen Jahrgängen vergleichbar sind. "Zudem sind durch den digitalen Unterricht der letzten Wochen ungleiche Voraussetzungen geschaffen worden", hieß es. Zum einen hätten nicht alle Schüler eine ausreichende technische Ausstattung, zum anderen spiele auch die soziale Situation der Familie eine Rolle. Nach der Erfahrung der Lehrkräfte wichen die Prüfungsergebnisse in der Regel nur wenig von den Vorleistungen ab, weshalb diese als Notengrundlage dienen könnten.