Biker-Hasser: Polizei ermittelt wegen Tötungsdelikt

Familienvater (37) Opfer eines Biker-Hassers: 5000 Euro Belohnung ausgesetzt.
MARKT RETTENBACH Die Kripo verstärkt die Jagd nach dem Bikerhasser: Die Ermittlungsbehörden wollen ihn wegen eines Tötungsdelikts vor Gericht stellen. Der Unbekannte hat im Allgäu an elf Stellen Öl auf die Straße gekippt. Ein Familienvater (37) starb, als er mit seiner Maschine bei Rettenbach stürzte (AZ berichtete).
Die Ermittlungsgruppe „Ölfleck“ wurde inzwischen auf 20 Fahnder aufgestockt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nicht nur wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, sondern jetzt auch wegen eines Tötungsdelikts.
Josef D. war am vergangenen Sonntag nahe Rettenbach mit seiner Honda CBR in eine der Schmierölfallen geraten. Sein Bike rutschte weg und krachte in ein Auto. Am Mittwoch wurde der Vater zweier kleiner Kinder beigesetzt.
Die Polizei fand in der Gegend zwischen Memmingen und Mindelheim zehn Stellen, an denen jemand absichtlich mit Altöl gefüllte Weinflaschen zerschlagen hatte. Auf einem der Verschlussdeckel stand „D-BW W 002“. Für Hinweise auf den Täter hat die Polizei inzwischen 5000 Euro Belohnung ausgesetzt.
Auch über Ostern gehen die Ermittlungen weiter. Alleine auf die Veröffentlichung des Fotos eines am Tatort gefundenen Flaschenhalses meldeten sich mehr als 15 Bürger.
Die Polizei überwacht unterdessen verstärkt diejenigen Strecken, die gerne von Bikern befahren werden. Zu groß ist die Angst vor einem weiteren Öl-Anschlag.