Bier unter 16 im Wiesn-Zelt: Wirte verschärfen Maßnahmen
München (dpa/lby) - Die Wiesn-Wirte haben nach dem vereinzelten Ausschank von Bier an Jugendliche unter 16 Jahren verstärkte Maßnahmen angekündigt. "Bei jedem Personalbriefing steht der Jugendschutz ganz oben auf der Liste", sagte Wirtesprecher Peter Inselkammer am Montag. "Alle Servicemitarbeiter werden eindringlich darauf hingewiesen, genau zu kontrollieren, wie alt die Jugendlichen sind." Das sei explizit so auch in den Arbeitsverträgen verankert. Ein Vergehen gegen die Auflagen des Jugendschutzes werde üblicherweise mit einer Abmahnung und im Wiederholungsfall mit einer Kündigung geahndet.
Der Münchner Sender Radio Gong 96.3 hatte in der vergangenen Woche an einem Nachmittag Paare aus einem 13-jährigen Mädchen und einem 14 Jahre alten Buben in Wiesn-Zelte geschickt und Bier bestellen lassen. In 6 von 14 Wiesn-Zelten hätten die Jugendlichen Bier bekommen. In 8 Zelten hingegen hätten die Bedienungen nach dem Alter und auch nach dem Ausweis gefragt - und dann den Bierausschank verweigert.
Das Testergebnis wollten die Wirte so nicht stehen lassen, betonten Inselkammer und Vize-Wirtesprecher Christian Schottenhamel. "Wir sind in engem Kontakt mit dem Jugendamt und haben intern ein ganzes Bündel an Maßnahmen besprochen, damit unser Personal noch besser aufpasst", sagte Schottenhamel. Mit neuen Flyern werde zum Beispiel in der Festhalle Schottenhamel künftig noch deutlicher auf den Jugendschutz hingewiesen. Und Inselkammer kündigte an: "Um solche Fehler von einzelnen Service-Mitarbeitern zu vermeiden, werden wir jetzt von unserer Seite aus anonyme Kontrollen im Zelt einführen."