Bibber-Winter: Schneit es etwa weiter bis zum Mai?

Meteorologen schlagen Alarm: Veränderungen des Luftdrucks über dem Atlantik könnten für Kälte bis nach den Eisheiligen sorgen
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Frühsport: Wer sein Auto braucht, muss es morgens erstmal vom Schnee befreien.
Berny Meyer Frühsport: Wer sein Auto braucht, muss es morgens erstmal vom Schnee befreien.

Meteorologen schlagen Alarm: Veränderungen des Luftdrucks über dem Atlantik könnten für Kälte bis nach den Eisheiligen sorgen

NÜRNBERG Der strengste Winter seit Jahrzehnten scheint kein Ende mehr zu nehmen: Seit sieben Wochen liegt Franken bereits unter einer Schneedecke begraben, und nach neusten Schätzungen der Meteorologen könnte das noch länger so bleiben. Temperaturabstürze auf minus 10 Grad sind auch bis Ende April noch wahrscheinlich, Schneechaos inbegriffen.

Nur wenige vergleichbare Kälteperioden

Thomas Globig, Meteorologe bei „Meteomedia“, dem 1990 von Jörg Kachelmann gegründeten Wetterdienst, fallen nur wenige vergleichbare Kälteperioden ein: „Nur die Winter 95/96 und 78/79 waren ähnlich frostig, wobei diese eher ,Eiswinter’ waren, während uns im Moment ein ,Schneewinter’ heimsucht“. Eine der Hauptursachen hängt mit der Windströmung über dem Atlantik zusammen. Die Luftdruckverhältnisse zwischen Island und den Azoren haben sich verändert, und der Luftstrom, der vom Atlantik über Europa zog, hat sich in den letzten Monaten stark verlangsamt. Die Folge ist ein „kontinentales Klima“ ohne Turbulenzen, aber mit einer eisigen Polarluft, welche statisch über dem Land stehen bleibt - eine Klimaänderung wird so erschwert.

Selbst die Temperaturen in Nord- und Ostsee sind heuer tiefer als in den Jahren zuvor. Dass es noch nach dem Frühlingsanfang am 20. März schneit, ist deshalb sehr wahrscheinlich: Meteorologen gehen von einer Schnee-Wahrscheinlichkeit von bis zu 80 Prozent Ende März aus.

Pflanzen leiden besonders

Pflanzen leiden unter der Erbarmungslosigkeit dieses Kühlschrank-Winters am meisten. Die Kirschblüten etwa, die jährlich in der zweiten Aprilhälfte an den Bäumen hervorsprießen, werden dieses Frühjahr womöglich später blühen. „Was keine Gefahr ist“, so Globig, „solange sich die Kälteeinbrüche in Grenzen halten – vor allem, wenn die Eisheiligen in der Woche vom 11. bis 15. Mai kommen, wird es spannend“.

Ob dieser Bibber-Winter alle Rekorde bricht, entscheidet sich dann Anfang Mai: Zuletzt wurden in Nürnberg nämlich am 1. Mai 1970 zwei Zentimeter Neuschnee verzeichnet. CS

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