Betrunkenen Freund in Main geworfen – tot!
Dominik M. (19) muss sich vor Gericht verantworten – Melanie trauert um ihren Bruder Sven (17).
WÜRZBURG Sven Z. wurde nur 17 Jahre alt. Er ertrank im Main zwischen Veitshöchheim und Margetshöchheim. Er starb, weil ihn sein Freund Dominik M. (heute 19) in einer kalten Mai-Nacht 2008 in den Fluss geworfen hat. Deshalb muss sich Dominik M. ab morgen vor dem Würzburger Landgericht verantworten. Die Anklage geht von Vorsatz aus, sieht aber keine Tötungsabsicht.
Der 19-Jährige stellte den Wurf von der Brücke als „Blödelei unter Freunden“ dar, so Oberstaatsanwalt Erik Ohlenschlager. Allerdings mit tragischem Ausgang. Beide waren in der Tatnacht betrunken unterwegs. Auf der Brücke über den Main gerieten sie in Streit, meint die Staatsanwaltschaft.
Der Täter wurde in der U-Haft massiv bedroht
Nach ersten Schubsereien hob der Täter Sven Z. hoch. Obwohl der sich heftig wehrte, drückte er ihn über die Brüstung und ließ ihn fallen. Sven Z. landete im nur 14 Grad kalten Wasser. Dort bekam er Panik, verlor die Orientierung. Zwei Mal hörten Zeugen ihn um Hilfe schreien – dann war es still. Anwohner riefen die Polizei. Eine Stunde später bargen Taucher die Leiche.
Bald wurde Dominik M. festgenommen – er befand sich gerade auf Bewährung in Freiheit. In der U-Haft aber war er vor schweren Bedrohungen sicher: Svens Freunde, von der Todesnachricht schockiert, attackierten ihn mit Einträgen auf seiner Homepage: „Du gehörst gequält, bis Du elendig verreckst“, „Ich werde Dir Dein Leben nehmen" und „Häng Dich lieber weg im Knast, wenn Du keine Qualen erleiden willst“.
Als „sinnlos“ empfand Svens Schwester Melanie diese Texte. Sie trauert sehr um ihren Bruder: „Ich vermisse ihn unendlich.“ Es sind fünf Verhandlungstage in der Jugendkammer angesetzt. sw
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