Betrugsprozess gegen Teppichhändler beginnt mit Geständnis
München (dpa/lby) - Mit einem Geständnis hat der Betrugsprozess gegen einen Teppichhändler aus München begonnen, der mit anderen einen Senior um fast eine halbe Million Euro geprellt haben soll. Der 35-Jährige räumte die Vorwürfe am Donnerstag vor dem Landgericht München I umfassend ein. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, einem 72-Jährigen völlig überteuerte Teppiche verkauft zu haben.
Vor allem aber soll er sich das Vertrauen des Opfers erschlichen und den Senioren unter anderem mit wild ausgedachten Storys dazu gebracht haben, ihm peu à peu fast 500 000 Euro als "Darlehen" zu überlassen - das er allerdings nie vorgehabt habe zurückzuzahlen. Dabei hätten ihm ein 37 Jahre alter Mitangeklagter, ein unbekannter Mittäter und zwei anderweitig Verfolgte geholfen.
Am ersten Verhandlungstag schilderte der Angeklagte ausführlich seine persönlichen Umstände. Nach einer gescheiterten Schulkarriere habe er mit Kleindelikten und Hausieren seinen Lebensunterhalt verdient. Später bekam er massive Alkoholprobleme. Nach einem längeren Gefängnisaufenthalt habe er sich als Teppichhändler selbstständig gemacht und dabei sein späteres Opfer kennengelernt. Mit dem größten Teil des erschlichenen Geldes habe er seine Alkohol-, Tabak- und Trinksucht sowie seinen Lebensstil finanziert, gab der 35-Jährige an.
Der 37-jährige Mitangeklagte ließ eine Aussage für die nächste Verhandlungswoche ankündigen. Es sind Termine bis 22. Juli angesetzt.