Betrüger flog auf - da nahm er seine Freundin als Geisel!
Seit Montag steht Kfz-Mechaniker Peter H. (45) vor Gericht: Entführung, Körperverletzung, Einbruch, Bedrohung
BAYREUTH Die Schulden blendete Peter H. einfach aus: Großspurig zahlte er seiner neuen Freundin die Miete, schaffte für deren Tochter ein Klavier an, ließ ein Edel-Sofa bauen, bestellte ein Auto und kaufte ein Haus. Als der Betrüger aufflog und seine Liebste sich trennte, drehte er durch. Er nahm seine Ex als Geisel und drohte, sie umzubringen. Seit Montag muss sich der 45-Jährige vor dem Landgericht Bayreuth verantworten.
Im Januar hatte Peter H. aus Hof Michaela N. im Internet kennengelernt. Nur ein halbes Jahr später mietete das Paar ein Haus – dass ihr neuer Freund hohe Schulden hatte und sich das Haus nicht leisten konnte, ahnte die alleinerziehende Mutter zweier Kinder nicht. Sie dachte, der Kfz-Mechaniker verdiene gut.
Peter H. war anfangs sehr großzügig - zu großzügig
Deshalb wunderte sie sich auch nicht, dass er großzügig ein Klavier für ihre Tochter anmietete – und eine über 5.000 Euro teure Wohnlandschaft bestellte. Schließlich ließ sie sich dazu überreden, den Kaufvertrag für ein gemeinsames 300.000 Euro teures Haus zu unterschreiben. Als er dieses bar mit Falschgeld bezahlen wollte, flog alles auf.
Michaela N. zeigte ihren Freund an, warf ihn aus der gemeinsamen Wohnung. Das verkraftete der Mann nicht. Er drohte: „Ich bring dich um“ und „Du bist so gut wie tot“.
In der Nacht zum 29. Januar 2010 brach er dann in die Wohnung der Frau ein, in der sie mit den Kindern schlief. Er drückte ihr eine Pistole an den Kopf und zwang sie – unter der Drohung, ihren Kindern würde etwas passieren – mit ihm zu gehen. Für Michaela N. begann ein anderthalbstündiger Horrortrip: In einem Hotel musste sie sich ausziehen und dort eine eidesstattliche Erklärung abgeben. In der widerrief sie ihre Aussagen gegen den Ex-Freund. Danach ließ er sein Opfer laufen.
Der Prozess ist auf mehrere Tage angesetzt.
au
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