Besser als die CSU: In diesen Gemeinden in Bayern liegt die AfD auf Platz eins

Nach der Bundestagswahl sind die Blicke wieder fest auf den Osten gerichtet. 49 Prozent im Erzgebirge, 48 Prozent in Bautzen, 45 Prozent an der Mecklenburgischen Seenplatte, 42 Prozent in Cottbus – gerade eine Karte zeigt den Erfolg der AfD im Osten und den der Union im Westen. Der Osten blau, der Westen schwarz. Aber verrät der Blick in den Osten die ganze Wahrheit?

In Bayern Ergebnis mehr als verdoppelt
Tatsächlich ist die AfD gerade im Süden der Republik sehr stark geworden. Nicht nur im Bund konnte die Alternative für Deutschland ihr Ergebnis deutlich verbessern – im Vergleich zur Bundestagswahl 2021 hat sich die Partei auf 20,8 Prozent verdoppelt – auch Bayern sind die Zahlen förmlich explodiert. Im Freistaat lag die AfD 2021 noch auf Platz drei hinter der SPD und Grünen mit 8,4 Prozent bei den Erststimmen und 9 Prozent bei den Zweitstimmen. Knapp vier Jahre später erreicht die Partei 17,4 und 19 Prozent und setzt sich auf einen sicheren zweiten Platz in Bayern.

Und damit ist Bayern nicht alleine. Im Nachbarland Baden-Württemberg sieht es ganz ähnlich aus, dort ist die AfD mehr als doppelt so gut aus der Wahl 2025 herausgekommen wie 2021 mit einem Zuwachs von 10 Prozentpunkten bei den Erst- und Zweitstimmen. Und auch hier heißt es damit nach der Bundestagswahl 2025 Platz zwei mit einem sicheren Abstand zu SPD und Grünen nach der CDU.
Schwandorf bei den Erststimmen für die AfD am stärksten
Das sind natürlich nur die Durchschnittswerte bei den Wahlstimmen für die AfD in Bayern. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass es im Freistaat auch Ausreißer nach oben und unten geben muss. Werfen wir also einen Blick auf die Wahlkreise im Freistaat, in denen die AfD am stärksten abgeschnitten hat. Mit 27,5 Prozent ist der Wahlkreis Rottweil-Tuttlingen aus Baden-Württemberg der erste, der Höchstwerte für die AfD im Westen einsammeln konnte. Danach folgt Bayern. Im Wahlkreis Schwandorf landet die als in Teilen gesichert rechtsextrem eingestufte Partei mit 27 Prozent der Wählerstimmen auf Platz 46 von 295 Wahlkreisen in Deutschland.

Hier schneidet die AfD sogar besser ab als die CSU
Geht man hier etwas tiefer in die Wahlkreisdaten, dann findet man im Landkreis Cham zwei Gemeinden, in denen die AfD sogar bei den Erst- und bei den Zweitstimmen besser abschneiden konnte als die CSU: Dabei handelt es sich um Grafenwiesen und Hohenwarth.

Danach folgt Deggendorf mit 26,9 Prozent auf Platz 47, nach einer kurzen Unterbrechung Straubing mit 26 Prozent auf Platz 53. Hof, Neuulm, Alt-Ötting und Passau liegen kurz danach mit Werten zwischen 23,5 und 23,8 Prozent auf den Plätzen 63 bis 65 was die Erststimmen für die AfD angeht.

Deggendorf im Westen auf Platz bei der AfD
Bei den Zweitstimmen für die AfD, also denen für die Partei und nicht für die Direktkandidaten, liegt Bayern im Westen auf Platz 1 nach dem Osten: mit 29,2 Prozent folgt Deggendorf auf den Wahlkreis Oberhavel in Brandenburg auf Platz 42 von 299 Wahlkreisen in Deutschland. Schwandorf und Straubing liegen im Westen auf Platz zwei und drei mit 28,2 und 27,7 Prozent der Zweitstimmen für die AfD. Im Wahlkreis Schwandorf im Landkreis Cham finden sich wieder zwei Gemeinden, in denen die AfD in den Zweitstimmen stärker ausfällt als die CSU. Im Landkreis Deggendorf haben 35,5 Prozent der Wähler ihre Zweitstimme der AfD gegeben und die CSU 34,7 Prozent.
Auch in Bayern ist die AfD im Osten am stärksten
Im Vergleich zur letzten Bundestagswahl haben sich in den Wahlkreisen die Werte für die AfD wie in Bayern und im Bund ebenso verdoppelt. 2021 lag der Wahlkreis Deggendorf bereits an der AfD-Spitze in Bayern, aber noch mit 14,1 Prozent. Schwandorf folgte mit 13,5 Prozent und Rottal-Inn mit 12,3 Prozent.
Insgesamt zeigt sich eine Ähnlichkeit mit der Wahlkarte im Bund. Auch im Flächenland Bayern ist die AfD im Osten am stärksten.

Die schlechtesten Ergebnisse in Bayern: Besonders in München konnte die AfD nicht punkten
Interessant ist aber auch der Blick auf die andere Seite der Daten. Sortiert man die Ergebnisse der Bundestagswahl in Bayern nach den geringsten Werten für die AfD findet sich auch hier Bayern auf guten Platzierungen wieder. Auf Platz 289 von 299 Wahlkreisen in Deutschland liegt München West/ Mitte mit 8,9 Prozent, auf den Plätzen 287 bis 285 folgen München Süd (9,3 Prozent), Nord (9,5 Prozent) und Ost (9,6 Prozent). München Land steht mit 11,7 Prozent auf Platz 272, weiter oben im Frankenland folgt Nürnberg Nord mit 12,1 Prozent für die AfD.
Ganz ähnlich sieht es bei den Erststimmen aus. München Süd (8,8 Prozent) nimmt einen der letzten Plätze (285 von 295 Wahlkreisen) bei der Bundestagswahl ein, wenn es um die Stimmen für die AfD geht. München Nord (9 Prozent für die AfD) und München Ost (9,1 Prozent) folgen auf den nächsten Plätzen. München Land liegt bei 11,2 Prozent auf Platz 272 und Nürnberg Nord mit 12 Prozent auf Platz 266.