Beschlossen: Unsere neue Super-Straßenbahn kommt
Die Linie 4 fährt ab dem Jahr 2011 bis ins Knoblauchsland. Mit bis zu 70 Kilometern pro Stunde sollen die Züge von Thon zunächst auf dem derzeitigen Grünstreifen Richtung Norden fahren. Die 2,5 Kilometer lange Neubaustrecke soll 15,4 Millionen Euro kosten. Viel Geld. Aber ihr Nutzen ist um ein vielfaches höher.
NÜRNBERG Der Stadträte machen den Weg frei: Ab 2011 fährt die neue Super-Straßenbahn bis ins Knoblauchsland. Die Linie 4 wird von der bisherigen Endstation in Thon bis zur Haltestelle „Am Wegfeld“ in Höhe der Metro in Buch verlängert. Die Linie 9, die bisher noch durch die Pirckheimerstraße Richtung Thon fährt, wird bis zu diesem Zeitpunkt eingestellt.
Die 2,5 Kilometer lange Neubaustrecke soll 15,4 Millionen Euro kosten. Viel Geld. Aber ihr Nutzen ist um ein vielfaches höher. Das haben die Verkehrsanalysen ergeben. Deshalb sprachen sich die Stadträte gestern einstimmig für die Verlängerung aus.
Mit bis zu 70 Kilometern pro Stunde sollen die Züge von Thon zunächst auf dem derzeitigen Grünstreifen Richtung Norden fahren. Nach der Haltestelle an der Wilhelmshavener Straße schwenkt die Bahntrasse über die Erlanger Straße nach Osten. Eine intelligente Ampelsteuerung soll Staus vermeiden helfen.
Streit gab es um die Parkplätze an der neuen Endhaltestelle. 80 sind geplant, für weitere 80 gibt’s eine Option. CSU-Stadtrat und Nebenerwerbslandwirt Konrad Schuh, der die Interessen der Bauern im Knoblauchsland vertritt, sind das 80 Parkplätze zu viel. Er wolle nicht so viel wertvolles Ackerland opfern.
Doch SPD und Grüne setzten den größeren Parkplatz durch. Der neue Verkehrsknotenpunkt müsse auch ausreichend Stellplätze anbieten, um das Umsteigen auf den öffentlichen Nahverkehr attraktiv zu machen. „Es gab eine längere Diskussion. Aber wir haben uns durchgesetzt, und die CSU hat dem Gesamtpaket zugestimmt“, sagte SPD-Verkehrsexperte Jürgen Fischer.
Denn mit der neuen Straßenbahn verändert sich das gesamte Nahverkehrsnetz im Norden der Stadt. Die Buslinie 30 von Erlangen wird vom Wegfeld direkt zum Flughafen geführt. Einerseits haben die Erlanger damit dann eine Direktanbindung an den Airport. Andererseits können sie von dort mit der U2 direkt zum Hauptbahnhof fahren.
Auch die anderen Buslinien im Norden müssen neu geführt werden. „Das wird Aufgabe des Nahverkehrsentwicklungsplans sein, den wir in den nächsten Jahren aufstellen“, so Fischer.
Auch die Fürther Initiative „Pro Bahn“ verfolgt den Straßenbahnbau mit Interesse. Sie kämpft dafür, dass Fürth wieder eine Straßenbahn bekommt. Und die könnte vom Knotenpunkt im Knoblauchsland durch die Fürther Innenstadt bis nach Oberasbach fahren. „Das sind langfristige Planungen ab 2020“, so „Pro Bahn“-Sprecher Siegfried Wagenländer. Jürgen Fischer: „Das ist ein Thema, das im regionalen Nahverkehrsplan geprüft werden muss.“
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