Berta-Hummel-Museum soll umziehen

Massing (dpa/lby) - Das Berta-Hummel-Museum im niederbayerischen Massing soll gerettet werden - in Form einer Dauerausstellung im Freilichtmuseum des Ortes. Der Zweckverband des Freilichtmuseums hat in seiner jüngsten Sitzung die Weichen für einen Umzug der Exponate gestellt. Demnach soll das Freilichtmuseum um einen Anbau erweitert werden, in dem künftig die Bilder und Figuren Berta Hummels gezeigt werden. Das Berta-Hummel-Museum soll im Frühjahr 2019 aus finanziellen Gründen geschlossen werden, wie Alfred Hummel, Museumsleiter und Neffe der 1946 gestorbenen Künstlerin, sagte.
Nun gelte es, ein Konzept zu erarbeiten und ein Architekturbüro für den Anbau zu finden, sagte Martin Ortmeier, Leiter des Freilichtmuseums. Er geht von Kosten in Höhe von rund 800 000 Euro aus. Die Werke könnten künftig als Leihgaben in wechselnden Ausstellungen gezeigt werden. Die Verbandsräte votierten einstimmig dafür, die Hummel-Sammlung im Freilichtmuseum unterzubringen und deren Pflege zu übernehmen. Es gebe aber noch Abstimmungsbedarf mit der Familie Hummel, sagte Ortmeier.
Knackpunkt könnte das Archiv des Museums sein. Die im Besitz der Familie Hummel befindliche Sammlung umfasst nach Angaben des Neffen rund 1000 Bilder und 3000 Figuren. Der Familie sei daran gelegen, dass auch das Archiv ins Freilichtmuseum integriert werde, sagte Alfred Hummel. Anderenfalls müsste die Familie das Archiv im Museum weiterbetreiben und könnte das Museum nicht ganz schließen.
Seit 2015 habe die Familie den Museumsbetrieb privat mit bis zu 300 000 Euro bezuschusst. Das sei auf Dauer nicht leistbar. Im Museum sind Hummel zufolge zwei festangestellte Mitarbeiter und ein Auszubildender beschäftigt. Er selbst ist als Museumsleiter ehrenamtlich tätig.
Das Freilichtmuseum könnte aus den wertvollen Beständen des Hummel-Archivs immer wieder neu schöpfen, sagte Ortmeier. So könnten zeitgenössische Künstler in Ausstellungen mit dem Werk Hummels konfrontiert werden. Ihm sei sehr dran gelegen, die Sammlung weiterhin der Öffentlichkeit präsentieren zu können. Das Sammeln der Hummel-Figuren sei im Brauchtum tief verwurzelt, sie seien traditionell auch beliebte Geschenke von Firmpaten an Firmlinge.
Bayerns Kunstminister Bernd Sibler zeigte sich erfreut über die geplante Lösung. Der CSU-Politiker kündigte an, über den Kulturfonds Bayern Unterstützung leisten zu wollen.
Das Berta-Hummel-Museum wurde 1994 im Geburtshaus Berta Hummels in Massing (Kreis Rottal-Inn) eröffnet. Die Hummel-Porzellanfiguren gelten bei Sammlern und Käufern als Symbol für eine heile Welt. Das Werk der Künstlerin, die als Ordensfrau den Namen Maria Innocentia Hummel trug, umfasst auch Zeichnungen und Gemälde.