Berliner Ballyhoo lässt Benno kalt

Fürths Montag-Gegner Union spricht schon offen vom Durchmarsch in die Bundesliga, aber die Kleeblättler wollen dagegenhalten. Möhlmann: „Unser Spiel wird nach vorne ausgerichtet sein“
FÜRTH/BERLIN „Du hast eigentliche keine Chance, also nütze sie.“ Gemäß diesem alten Sponti-Spruch reisen Kleeblatt-Trainer Benno Möhlmann & Co. zum Flutlicht-Kick in der modernisierten „Alten Försterei“ beim Zweitliga-Dritten Union Berlin (Montag, 20.15 Uhr).
Dort treffen die Franken (Platz sechs) auf einen Aufsteiger, der vor Selbstvertrauen nur so strotzt, der Durchmarsch in die Bundesliga scheint vorprogrammiert, Fürth kein Hindernis. „Aufsteigen ist geil“, befand selbst Union-Trainer Uwe Neuhaus beim Sport-Talk in „TV.Berlin“ – und geht offensiv mit dem allgemeinen Tabu-Thema um.
"Fußball bringt Freude"
Neuhaus: „Aufstieg ist ja kein negatives Wort, es ist mit vielen positiven Dingen verbunden. Wir Unioner haben die ganzen Emotionen im Sommer beim Aufstieg in die Zweite Liga genießen dürfen. Das war reine Freude.“ Da kommen die Möhlmänner als Kanonenfutter offenbar gerade recht, könnte man meinen. Unions fünfter Heimsieg anscheinend nur eine Frage der Höhe.
Selbst der magere 1:1-Test kürzlich gegen den Drittligisten Holstein Kiel (mit Ex-Club-Profi Christian Wück als neuem Trainer) konnte der Euphorie der Berliner keinen Abbruch tun. Auf 350 Großflächen-Plakaten und 260 Citylight-Postern wirbt Union mit dem Slogan „Fußball bringt Freude“ in der Bundeshauptstadt.
Möhlmann: Aufstieg kommt für Union zu früh
Zumindest einen lassen Unions euphorisierte Durchmarsch-Parolen kalt: Benno Möhlmann. „Der Kollege kann ja sagen, dass Aufstieg kein negatives Wort ist, aber ich denke, dass die Berliner, realistisch gesehen, noch nicht vom Aufstieg in dieser Saison träumen.“
Trotz zweier Auswärtspleiten zuletzt (1:3 bei den Münchner Löwen, 0:4 in Rostock) wird Fürth dagegen halten. Aber es wird nicht gemauert. „Für uns wird das eine riesige Herausforderung in Berlin. Da muss jeder die entsprechende Leistung auf dem Platz bringen. Wenn wir das hinkriegen, haben wir eine gute Qualität – und somit eine große Chance, auswärts mal wieder etwas mitzubringen.“ Und zwar stürmisch, wie Benno schon verriet: „Unser Spiel wird nach vorne ausgerichtet sein.“
Trainerkollege Neuhaus hat derweil noch das 1:3 in Duisburg zu verarbeiten und zu verdauen: „Grobe Fehler, wie beim MSV, dürfen uns gegen Fürth nicht passieren, wir müssen einfach wieder torgeiler werden“, verriet er in der „BZ.“ Es wird auf jedem Fall spannend, das Duell der Berliner Durschmarschierer in spe gegen die Fürther Unaufsteigbaren. Matthias Hertlein
Mehr über die SpVgg Greuther Fürth und was die fans am Montag in der "Alten Fösrterei" erwartet, lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer Abendzeitung am Donnerstag, 15. Oktober.