Bergwacht mehr als 8500 Mal im Einsatz
Bad Tölz (dpa/lby) - Vor allem im Sommer hat die Bergwacht in Bayern immer mehr zu tun: Innerhalb von zwölf Jahren habe sich die Zahl der Einsätze auf 3071 im vergangenen Jahr nahezu verdoppelt, berichteten die Retter am Freitag in Bad Tölz. Deutliche Steigerungen gab es unter anderem beim Bergradeln (Mountainbike), bei Bergsteigern und -wanderern sowie Gleitschirmfliegern. Der Kletterhallenboom habe hingegen keine Auswirkungen auf die Einsatzzahlen, hieß es.
Insgesamt war die Bergwacht im vergangenen Jahr 8516 Mal im Einsatz, wie es weiter hieß. Darunter sind auch sogenannte Fehleinsätze. 98 Mal kamen die Einsatzkräfte zu spät oder die Verunglückten starben während der Rettung. Wie viele Menschen später noch in Kliniken Unfallfolgen erliegen, kann die Bergwacht nicht sagen.
Die Fähigkeit, sich selbst und Gefahren einzuschätzen, nehme ab, sagten die Fachleute. Im Gegenzug steige die "Hilfsbedürftigkeit". Allerdings gebe es auch eine Erwartungshaltung für schnelle Hilfe in allen Lagen. Das erfordere insbesondere an "Hotspots" wie Wettersteingebirge, Berchtesgadener und Allgäuer Hochalpen einen erhöhten Aufwand an Personal und Material.
Trotz steigender Tourismuszahlen und mehr beförderten Menschen in den Skigebieten seien die Einsatzzahlen beim Wintersport gleichbleibend. Auffallend mehr Rettungseinsätze gebe es beim Rodeln. Hier rückten die Helfer 326 Mal aus; zwei Jahre zuvor gab es der Statistik zufolge nur 133 Rodeleinsätze. Die Einsätze beim Snowboardfahren seien hingegen rückläufig. Bei Skitourengehern steigen die Einsatzzahlen trotz eines Booms bei der Sportart nur unterproportional an.
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