Bergunfallstatistik des DAV: Weniger Tote, aber mehr Einsätze in den Bergen
München - Die gute Nachricht zuerst: Die Quote für tödliche Bergunfälle ist auf einem neuen Tiefststand. Das geht aus der Statistik des Deutschen Alpenvereins (DAV) hervor, die er am Mittwoch veröffentlicht hat. 2016 und 2017 sind demnach 71 DAV-Mitglieder in den Bergen ums Leben gekommen, was einem Rückgang von 28 Prozent im Vergleich zum vorherigen Berichtszeitraum entspreche.
Die Quote sei die niedrigste seit Beginn der Aufzeichnungen in den 50er Jahren. Aber trotzdem haben Bergretter alle Hände voll zu tun. Denn sogenannte Blockierungen werden immer häufiger, schreibt der DAV. 33 Prozent aller Einsätze beim Wandern (558) seien darauf zurückzuführen.
Was sind Blockierungen?
Situationen, in denen zwar niemand verletzt ist, Wanderer aber von allein nicht mehr weiter kommen. Die Gründe: Sie haben die Orientierung verloren oder sich selbst überschätzt und sind zu erschöpft – da rufen sie die Rettung. Auch das, so der DAV, passiere heute schneller als vor wenigen Jahren.
Klimawandel sorgt für mehr Bergunfälle
Ein Grund für mehr Einsätze wegen Erschöpfung ist auch der Klimawandel, folgert der DAV. Denn Dehydrierung und daraus resultierende Blockierungen gab es besonders häufig in den heißen Sommern 2003, 2015 und auch 2016. Ein weiterer Einfluss des Klimawandels: Der Schwund von Gletschern und Firn stellt Hochtourengeher vor immer größere Herausforderungen. Bei einem besonders tragischen Unfall in den Zillertaler Alpen verunglückten im August 2017 sechs Alpenvereinsmitglieder, da ein Mitglied stürzte und alle anderen am Seil mit sich in den Tod riss.
Die risikoträchtigsten Bergsportdisziplinen sind laut DAV Alpinklettern und Hochtourengehen.
- Themen: