Bergsturz, Kollaps, tödlicher Tandemflug

Ein Wochenende Dauereinsatz für Bergwacht und Notfallhelfer: Eine Gleitschirmfliegerin stürzt bei Hochries ab, zwei Bergsteiger verunglücken tödlich, andere kollabieren in der Sommerhitze.
Ralph Hub |
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Rettungsaktion: Ein 72-jähriger Wanderer war mit Kreislaufproblemen zusammengebrochen.
BRK Berchtesgaden Rettungsaktion: Ein 72-jähriger Wanderer war mit Kreislaufproblemen zusammengebrochen.

Berchtesgaden – Es war das wohl heißeste Wochenende des Jahres für die Rettungskräfte in den bayerischen Bergen.

Ein Wanderer aus Traunstein (65) wollte den Röthbachfall, Deutschlands höchsten Wasserfall, am Königssee fotografieren. Als er am Freitagabend nicht zurückkehrte, begann eine großangelegte Suchaktion. Während eines heftigen Gewitters brachen die Retter auf. „Die Teams wurden in Rettungsbooten über den Königssee nach Salet gebracht. Im Sturm türmten sich die Wellen meterhoch auf“, berichtet BRK-Sprecher Markus Leitner.

Zwei Hubschrauber waren an der Rettungsaktion beteiligt. Sie mussten allerdings später abgezogen werden, als die Dunkelheit hereinbrach und das Gewitter immer stärker wurde. Am Boden suchten fünf Gruppen die ganze Nacht über nach dem Vermissten. Erst am Samstag wurde Traunsteiner gefunden. Er war vom Weg abgekommen und in eine steile Felsrinne gestürzt. Der 65-Jährige konnte nur mehr tot geborgen werden.

Wenig später der nächste Alarm. Während des Gewitters hatte ein Blitz in der Schärtenwand oberhalb der Blaueishütte eingeschlagen und ein Latschenfeld in Brand gesetzt.

11.45 Uhr ein Notruf von den Priesbergalmen. Ein Wanderer (72) war bewusstlos zusammengebrochen.

14.15 Uhr erneut Alarm: Ein Urlauber (70) aus Rheinland-Pfalz war nahe dem Café Malerwinkel vom Rundweg abgekommen und über die Böschung gestürzt.

16.30 Uhr ein neuer Notruf: Am Kaunersteig zwischen Salet- und Gotzenalm war eine 52-Jährige aus der Oberpfalz in der Hitze kollabiert und kam nicht mehr ohne Hilfe weiter.

In den Ammergauer Alpen ist am Samstag ein Wanderer (68) aus Baden-Württemberg in den Tod gestürzt. Der Mann aus dem Ostalbkreis war mit seiner Frau auf dem Gratweg vom Tegelberg auf den Branderschofen unterwegs. Kurz vor dem Gipfel stürzte 150 Meter in die Tiefe. Er war sofort tot. Die Ehefrau, die bei dem Unglück nur wenige Meter entfernt war, wurde von Notfallseelsorgern der Bergwacht betreut.

Bei einem Gleitschirmflug in den Chiemgauer Alpen ist eine 49-Jährige ums Leben gekommen. Die Frau aus Baden-Württemberg war am Samstagnachmittag an der Bergstation der Hochriesbahn zu einem Tandemflug gestartet. Als der 64-jährige Pilot einen Landeversuch einleitete, erfasste in Bodennähe eine Windböe den Schirm. Dabei stürzte die Frau aus ihrem Sitz. Sie starb an der Unfallstelle.

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