Bergsteiger stürzt in Strümpfen in den Tod

Bad Reichenhall/Hochstaufen – Es ist der zweite tödliche Bergunfall innerhalb von nur einer Woche am Hochstaufen im Berchtesgadener Land. Ein 65-Jähriger stürzte am Wochenende direkt vor dem Reichenhaller Haus mehrere Meter tief ab und erlitt schwerste Kopfverletzungen. Der Mann aus Zwiesel (Landkreis Regen) war mit zwei Freunden zu einer Bergtour in die Chiemgauer Alpen aufgebrochen.
Die Männer wollten im Reichenhaller Haus (auch Staufenhaus genannt) auf einer Höhe von 1.750 Meter knapp unter dem Gipfel des Hochstaufen übernachten. Nach dem Abendessen entschied sich der 65-Jährige, noch einmal nach draußen zu gehen. Er musste nur mal kurz zum Bieseln. Der 65-Jährige hatte sich deshalb nicht einmal die Schuhe angezogen, sondern ging in Strümpfen raus. Gleich vor der Hütte fällt das Gelände steil ab. Er rutschte aus und fiel 15 Meter tief einen Abhang hinunter.
Der Wirt findet den Verunglückten nahe der Hütte
Erst als der Bergsteiger spätabends noch immer nicht zurück in der Hütte war, fingen seine beiden Begleiter an, sich Sorgen um ihn zu machen. Sie starteten eine Suchaktion. Der Wirt fand den Vermissten ganz in der Nähe der Berghütte. Der 65-Jährige war bereits tot. Er hatte bei dem Sturz schwerste Kopfverletzungen erlitten. Der Notarzt konnte ihm nicht mehr helfen.
Erst am Pfingstwochenende war ein 50-jähriger Bergsteiger aus dem Bereich Seekirchen (Salzburger Seenland) im Bereich des sogenannten Goldtropfwandsteiges abgerutscht und über 200 Meter in die Tiefe gestürzt.
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Münchnerin ist nach ihrem Sturz außer Lebensgefahr
Knapp mit dem Leben davongekommen ist dagegen eine Kundenberaterin aus München bei einer Bergtour in der Nähe von Garmisch-Partenkirchen. Julia A. (32) stieg mit fünf Freunden zur Klammspitze (1924 Meter) auf. Gegen 14.15 Uhr befand sich die Gruppe bereits wieder auf dem Rückweg.
An einer steilen Stelle, knapp 100 Höhenmeter unterhalb des Gipfels musste die Gruppe ein Schneebrett überqueren. Dabei rutschte die 32-Jährige plötzlich aus und stürzte rund 80 Meter in die Tiefe. Die Münchnerin erlitt schwere Kopfverletzungen. Die Münchnerin wurde durch die Bergwacht Oberammergau und dem Rettungshubschrauber geborgen und ins Unfallklinikum nach Murnau verbracht. Ihr Zustand ist stabil. Es besteht keine Lebensgefahr.