Berchtesgadener Alpen: Bergwacht rettet Skitourengeher aus Schneesturm

Schönau am Königssee - 25 Einsatzkräfte der Bergwachten Berchtesgaden und Ramsau und der Bergrettung Golling haben am Montagabend nach einer Suchaktion bei sehr widrigen Wetterverhältnissen einen 46-jährigen Skitourengeher von der Nordostseite des Schneibsteins gerettet.
Nach Angaben des Bayerischen Roten Kreuzes vom Dienstag hatte der Mann bei einer Tour am Schneibstein bei Sturm und schlechter Sicht die Orientierung verloren. Auch seine Skier und ein Stock waren ihm abhanden gekommen.
Bei der Suche unter widrigen Bedingungen und auf Skiern bekamen die Rettungskräfte Hilfe vom Wirt einer benachbarten Alpenhütte. Der Mann sah das Licht des Verirrten und konnte so das Suchgebiet eng eingrenzen. Der Skitourengeher bedankte sich noch in der Hütte mit einer Brotzeit bei seinen Rettern.
Mallersdorf-Pfaffenberg: Drei Tote in Wohnhaus gefunden
Skitourengeher gräbt sich mit "Not-Biwak" im Schnee ein
Der Skitourengeher war bereits am Beginn der Kleinen Reibe im bayerisch-salzburgerischen Grenzgebiet umgekehrt, hatte dann wegen der sehr schlechten Sicht komplett die Orientierung verloren und saß schließlich bei Sturmböen bis zu über hundert Stundenkilometern im felsdurchsetzten Latschengelände fest. Sein Notruf ging immer wieder bei der Polizei in Österreich ein, wobei gegen 18 Uhr die bayerische Bergwacht alarmiert wurde.
Die Einsatzkräfte bereiteten sich auf eine größere Suche vor, da man den Mann aufgrund des Sturms nur sehr schlecht am Telefon verstand und zunächst nicht genau ermittelt werden konnte, wo er sich befindet. Neben den Bergwachten Berchtesgaden und Ramsau rückte deshalb auch die Bergrettung Golling aus, um von der Tennengauer Seite aus über das Bluntautal nach dem 46-Jährigen zu suchen.
Wegen der schwierigen Wetterverhältnisse war Eile geboten - der Verstiegene versuchte, sich etwas windgeschützt in einer Art Not-Biwak im Schnee einzugraben, um nicht auszukühlen. Der Einsatzleiter der Bergwacht Berchtesgaden telefonierte mit dem Wirt des Stahlhauses, der die Suche wesentlich vereinfachte, da er ein Licht des Mannes am Schneibstein sehen konnte und damit das Suchgebiet sehr eng eingrenzte.
Bergwacht Ramsau war bereits am Freitag ausgerückt
"Wir sind sehr froh über das echt gute Verhältnis zu den Hüttenwirten in unserem Einsatzgebiet, die uns das ganze Jahr über viel Arbeit abnehmen, wichtige Hinweise bei Suchaktionen liefern, immer wieder Erste Hilfe leisten müssen und für uns auch noch in der tiefsten Nacht aufsperren, wenn wir hungrig, durstig und nass vorbeikommen", lobt der Berchtesgadener Bereitschaftsleiter Thomas Stöger.
Bereits am Freitagabend (1. März) gegen 18 Uhr war die Bergwacht Ramsau zu einer Vermisstensuche ins Klausbachtal ausgerückt. Ein älteres Ehepaar war am Abend nicht ins Hotel zurückgekehrt, da der Mann Fußprobleme hatte. Als die beiden abgingen, wurde die Bergwacht um Hilfe gebeten.
Die Einsatzkräfte rückten mit dem All-Terrain-Vehicle (ATV) aus, fanden die Vermissten an der Engert-Holzstube und brachten sie zum Hotel zurück; am nächsten Tag gings für den Mann zum Arzt.
Lesen Sie hier: Skigebiet Götschen - Münchnerin (14) beim Snowboarden schwer verletzt