Berchtesgaden: Drei Bergunglücke in drei Tagen - drei Bergsteiger tot

Für einen 58-Jährigen aus dem Schwarzwald, einen 51-jährigen Mann aus Dorfen und eine 53-jährige Wanderin aus Altötting kommt jede Hilfe zu spät.
von  sab
Am Freitag stürzt ein 51-Jähriger Bergsteiger aus Dorfen am Grünstein-Klettersteig nahe Schönau am Königssee 70 Meter in die Tiefe. Ein Hubschrauber bringt ihn in eine Klinik, wo er kurze Zeit später stirbt.
Am Freitag stürzt ein 51-Jähriger Bergsteiger aus Dorfen am Grünstein-Klettersteig nahe Schönau am Königssee 70 Meter in die Tiefe. Ein Hubschrauber bringt ihn in eine Klinik, wo er kurze Zeit später stirbt. © dpa

Es ist eine traurige Bilanz: Bei Bergunfällen im Berchtesgadener Land sind innerhalb von nur drei Tagen drei Menschen ums Leben gekommen. Am Samstag stürzte ein 58 Jahre alter Bergsteiger am Watzmann 120 Meter in die Tiefe. Laut Polizei verunglückte der Mann vor den Augen seiner beiden Begleiter an der östlichen Seite des Berges, im Bereich der Wasserfallwand.

Zu dem tödlichen Absturz kam es, als der 58-Jährige aus dem Schwarzwald am frühen Samstagmorgen mit seiner Begleiterin zusammenstieß, die unter ihm kletterte. Die Frau rutschte einige Meter nach unten, konnte sich dann aber noch festhalten. Der 58-Jährige dagegen stürzte in die Tiefe und blieb auf einem Felsband auf etwa 1600 Metern Höhe liegen. Die Retter konnten nur noch seinen Tod feststellen.

Alle drei Bergsteiger waren nicht angeseilt. Die Frau sowie der zweite Begleiter konnten von der Bergwacht aus der Wand geborgen werden und wurden mit Verletzungen in Richtung Königssee geflogen.

Freitag: 51-Jähriger stürzt 70 Meter in die Tiefe

Bereits am Freitagvormittag war ein 51-Jähriger am Grünstein-Klettersteig tödlich verunglückt. Nicht weit entfernt von der Stelle, an der sich am Samstag der Unfall ereignete. Der Mann aus Dorfen stürzte etwa 70 Meter in die Tiefe. Ein Hubschrauber brachte ihn zwar noch in eine Klinik, dort starb er aber wenig später.

Der Polizei zufolge war der 51-Jährige gemeinsam mit seiner Begleiterin auf einer schwierigen Variante unterwegs, der sogenannten Hotelroute. Etwa 100 Höhenmeter über dem Einstieg in eine steile Wand hatte der Mann Probleme und stürzte in sein veraltetes Klettersteigset. Dabei verletzte er sich am Arm. Als er daraufhin ohne Sicherung umkehren wollte, stürzte er in die Tiefe und blieb am Wandfuß lebensgefährlich verletzt liegen. Per Hubschrauber wurde er in eine Klinik nach Salzburg geflogen, wo er starb.

Retter bereiten den Transport des 51-jährigen Verunglückten vor. Foto: BRK/BGL

Donnerstag: 53-Jährige abgestürzt - Ehemann musste zusehen

Am Donnerstagnachmittag war – ebenfalls in der Nähe – eine 53-Jährige auf dem Schustersteig am Hohen Göll ums Leben gekommen, als sie etwa 100 Meter in die Tiefe stürzte.Die Wanderin aus Altötting war mit einer Gruppe unterwegs, als es zu dem Unglück kam.

Der Mann der Verunglückten wollte ihr noch zu Hilfe eilen, saß jedoch dann selbst etwa 20 Meter oberhalb auf dem brüchigen, absturzgefährlichen Steilgelände fest. Mit einem Rettungshubschrauber kam die Bergwacht zur Unfallstelle, die Frau war aber bereits tot. Den Ehemann konnten die Retter mit Hilfe eines Taus unverletzt aus der Wand bergen.

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