Bennos Joker stechen

FÜRTH - Jubel beim Kleeblatt - 5:2-Sieg gegen St. Pauli. Blitz-Rot für Hamburgs Kapitän Morena, aber erst als auch Martin Meichelbeck vom Platz musste, fanden die Möhlmänner in die Erfolgs-Spur.
Es war wirklich ein turbulenter Abend vor 9000 Zuschauern im Ronhof: Sieben Tore, zwei Platzverweise und ein glückliches Ende für Greuther Fürth. 5:2-Sieg gegen St. Pauli nach Toren von Leo Haas, Charles Takyi, Sami Allagui, Stephan Schröck und Daniel Felgenhauer bei Gegentreffern von Bruns und Trojan. Fürths Martin Meichelbeck und Paulis Morena sahen Rot, Paulis Kapitän Morena schon nach 94 Sekunden.
Benno Möhlmann hatte durchaus auf Offensive gesetzt und sofort waren die Fürther auch noch in Überzahl, weil Morena nach einer Notbremse gegen den enteilten Reisinger die Rote Karte sah. Als dann auch noch Leo Haas sein Comeback mit einem Tor aus 15 Metern krönte (18.) schien die Sache erledigt.
Kleeblatt umständlich und hoher Fehlerquote
Von wegen. Die Qual der Überzahl. Die Fürther umständlich und mit einer hohen Fehlerquote, St. Pauli munter und mit Kontern stets gefährlich. Das 1:1 entsprang allerdings einem Freistoß. Bruns zog aus 22 Metern ab, Nehrig fälschte ab und drin das Ding (38.), bereits der dritte Saisontreffer von Bruns. Die Fürther weiter umständlich, aber erneut erfolgreich. Einen Pass von Haas verlängerte Bruns unfreiwillig mit dem Rücken direkt vor die Füße von Takyi und der Ex-Hamburger traf gegen seine alten Kameraden – und jubelte nicht (50). Dazu hatten die Fürther auch kaum Zeit, denn nur zwei Minuten später passte eine Freistoß von Trojan aus der Rechtsaußen-Position genau in die lange Ecke (52.).
Die Qual der Überzahl war erst zu Ende, als Martin Meichelbeck für ein verhältnismäßig harmloses Foul an Ludwig im Mittelkreis von Schiri Lutz Wagner ebenfalls die Rote Karte sah (57.). Also zehn gegen zehn – und schon ging’s. Auch, weil Möhlmann mit Sami Allagui und Daniel Brückner (für Nehrig und Ilicevic) sowie später Stephan Schröck (für den erschöpften Reisinger) Torschützen und Vorbereiter einwechselte. Brückner zirkelte einen Freistoß auf den Oberschenkel von Allagui – 3:2 (77.), erneut Brückner schickte Takyi, der servierte perfekt für Schröck – 4:2 (85.). Und dann war es erneute Schröck, der Eger im Pauli-Strafraum tunnelte, umgestoßen wurde und den fälligen Elfer verwandelte Felgenhauer zum 5:2 (87.). Fazit: Ende gut, aber Überzahl bleibt ein Fürther Leiden. ERG/MK