Bennos Heimkehr
Möhlmanns dritter Versuch als Trainer bei Greuther Fürth. Wie Präsident Hack den „verlorenen Sohn“ heimholte
FÜRTH „Servus, zum dritten Mal!“ Benno Möhlmann ist zurück. SpVgg-Präsident Helmut Hack hat seinen verlorenen, wenn auch schon etwas in die Jahre gekommenen, „Sohn“ heim geholt.
Nur einen Tag nach dem Abflug von Bruno Labbadia nach Leverkusen, präsentierten die Fürther ihren neuen, alten Trainer Benno Möhlmann. Auch der neue Co-Trainer ist ein alter Bekannter: Mirko Reichel, von 1998 bis 2005 beim Kleeblatt aktiv. Ein Jahr läuft der per Handschlag geschlossene Vertrag von beiden, ist aber unter Freunden „jederzeit verlängerbar“, so Hack.
Also, alles in Butter, auf dem Kleeblatt-Kutter, wie man bei Nordlicht Möhlmann, geboren in Oldenburg, Niedersachsen, wohl sagen muss. „Ich Freude mich, wieder hier zu sein“, sagte der 53-Jährige bei seiner Vorstellung, „dass es so schnell geht, hab’ ich allerdings nicht gedacht.“
Benno nicht, der Kleeblatt-Boss schon. Denn nachdem sich laut Hack am letzten Freitag abzeichnete, dass Labbadia nicht mehr zu halten war, „es hat keinen Sinn mehr gemacht“ (Hack) , schaltete der Präsident schnell: „Benno Möhlmann war mein einziger Gedanke und auch mein einziger Ansprechpartner.“ Die Option, dass sein Wunschkandidat absagen könnte, schloss Hack aus: „Ich denke positiv.“
Und es eilte. „Es war höchste Zeit“, gesteht Hack, „die Spieler, mit denen wir in den letzten Tagen gesprochen hatten, wollten wissen, wer wird Trainer“. Also handeln. Hack: „Samstag früh habe ich Benno Möhlmann angerufen und ihn gefragt: Stell dir vor, du wärst Trainer bei uns. Welchen Spieler würdest du holen?“ Daraufhin schickte Hack seine Späher auf die Regionalliga-Plätze ehe sein zweiter, der entscheidende Anruf beim Heimkehrer in spe folgte. Bennos Entscheidung ließ auch nicht lange auf sich warten. „Ich habe kurz überlegt, gibt es etwas Negatives – und mir ist nichts eingefallen“, so Möhlmann trocken.
Die besondere Familienzusammenführung auf Fürther Art gab es ja schon öfter. Nach seinem ersten Engagement (1997 bis 2000) heuerte Möhlmann 2004 nochmals für drei Jahre bei Hack an. Nun, Versuch Nummer drei. Unter neuen Vorzeichen: „Sportlich ist es diesmal keine Not-, sonder eine gefestigte Situation“, meint Möhlmann. Dass die Truppe sein Vorgänger zusammengestellt hat, ist für Benno kein Problem. „Der Verein hat sich weiterentwickelt, einige Spieler auch.“ Aber was ist mit Charles Takyi, der vor allem wegen Labbadia nach Fürth gekommen ist? „Die Spieler, die verpflichtet wurden, passen ins Konzept.“, versichert Möhlmann. Und über Reiselustige wie Stefan Reisinger ist Benno informiert. „Wir haben uns schon am Montag darüber unterhalten, konkretes gibt es aber noch nicht.“
Auch mit seiner Frau Elisabeth, die nach wie vor in Bremen wohnt, ist alles geklärt. „Sie hat mir bestätigt, dass sie in den drei Jahren als ich zuletzt in Fürth war, sehr zufrieden war“, schmunzelt Möhlmann. „Die Kinder sind groß, jetzt kommt Sie eben öfter mit.“ Krischan Kaufmann