Benno sucht die Fans

Fürths Trainer Möhlmann blickt neidvoll gen St. Pauli: „Die haben einen zwölften Mann, der ist immer da“
FÜRTH Geht es nach SpVgg-Trainer Benno Möhlmann, haben die Fürther am Sonntag (14 Uhr) bei St. Pauli am Hamburger Millerntor ein Heimspiel, um den Greuther Raketenstart aus der Winterpause zu vergolden. „Die tolle Atmosphäre bei St. Pauli ist ja bekannt“, lobt Möhlmann den zwölften Mann der Hamburger, „die hat uns noch nie geschadet, sondern hilft uns, unsere Qualitäten auf den Platz zu bringen.“
„Ich kann keinen zwingen, ins Stadion zu kommen"
Jetzt müssen also schon die gegnerischen Zuschauer den grün-weißen Aufstiegs-Express anschieben! Stolze 22005 Fans verwandeln im Schnitt Spiel für Spiel das Millerntor in ein Tollhaus, nur 6810 Fürther verirren sich in den Ronhof. „Wir haben keinen Hexenkessel“, so Möhlmann süß-sauer zur Tatsache, dass Fürth nach Punkten Platz zwei der Zweitliga-Tabelle inne hat, in der Zuschauergunst aber nur auf Position 16 rangiert. „Ich kann keinen zwingen, ins Stadion zu kommen. Wir müssen akzeptieren, dass der Ronhof nicht voll ist.“ Möhlmann hofft jedoch auf Besserung: „Der eine oder andere wird hoffentlich noch dazukommen, wenn wir weiterhin so gute Spiele wie das 6:1 gegen Ingolstadt abliefern.“ Mit denjenigen, die dem Kleeblatt die Treue halten und in der Nordkurve für Stimmung sorgen, ist Möhlmann zufrieden: „Die wollen uns unterstützen, selbst wenn es mal - wie manchmal in der Vorrunde - nicht so gut lief.“
St. Pauli ohne Sechs, aber mit zwölftem Mann
Den fulminanten Rückrunden-Start seiner Kleeblättler will Benno an der Elbe bestätigen. Und sieht die größte Gefahr darin, dass seine Überflieger die Konzentration verlieren. „Das ist menschlich, wenn es einem gut geht“, warnt Möhlmann Allagui & Co., „aber es gilt, wach zu sein. Pauli ist eine gute Mannschaft.“ Dass dem Kiez-Klub mit Marcel Eger, Marius Ebbers, Jan-Philipp Kalla, Thomas Meggle, Ömer Sismanoglu und Benjamin Weigelt gleich sechs Spieler fehlen, ist für Möhlmann noch lange kein Grund zu frohlocken. „Das ist alles relativ. Hamburgs Kader ist ausgeglichen genug. Und ihr zwölfter Mann ist immer da!“
Hält Biliskov durch?
Bei den Fürthern kann Abwehrchef Marino Biliskov wieder voll eingreifen. Der 1,95- Meter-Hüne hatte nach seinem auskurierten Zehenbruch bereits gegen Ingolstadt in der zweiten Halbzeit den verletzten Martin Meichelbeck ersetzt, soll nun gegen die Hamburger den Laden von Beginn an dicht halten. „Marino war letzte Woche gut“, lobt der Trainer den Kroaten, „auch wenn die Verteidigung nicht so gefordert wurde, wie ich es in Hamburg erwarte. Ich hoffe, dass er der Belastung standhält.“ Maja Kolonic