Beliebte Gumpen am Königssee: Selfie-Jäger ignorieren Verbotszone
Königssee - Wildcamper am Königssee sind in diesem Sommer nicht die einzigen unerwünschten Gäste rund um den Königsbach-Wasserfall gewesen, wie der Nationalpark Berchtesgaden auf AZ-Anfrage bestätigt. Heuer seien bereits 16 Personen von Nationalpark-Rangern im gesperrten Vegetationsschutzgebiet am Königssee angetroffen worden. Seit einem Jahr gilt die Verordnung.
Der bei Touristen beliebte Bereich um die Gumpen am Königsbach-Wasserfall, ein zehn Hektar großes Areal, war im Juni vergangenen Jahres gesperrt worden. Mindestens fünf Jahre lang dürfen Besucher sich nicht mehr auf dem gesperrten Gelände bewegen.

Ranger führen tägliche Kontrollen durch
Ein Dutzend Hinweisschilder weist auf die Sperrung hin. Die Kontrollen führt der Nationalpark Berchtesgaden im Schichtdienst durch - täglich, sagt Ole Behling, Leiter der Nationalpark-Ranger, auf Anfrage.
Vor allem an Wochenenden treffen die Schutzpark-Vertreter auf unerwünschte Gäste. "Das Wetter ist dabei nicht entscheidend."
In diesem Jahr hätten bereits 16 Personen das Betretungsverbot missachtet. Die Ranger stellten daraufhin Personalien fest und leiteten diese an das Landratsamt Berchtesgadener Land weiter.

Strafen bis zu 25.000 Euro hoch
Nach der Übernachtungsaktion der Wildcamper am Seeufer im Bereich des Königsbach-Wasserfalls wurde die Zahl der Kontrollen nicht erhöht. Behling sagt: "Wir sind aber weiterhin engmaschig mit unseren Rangern im Vegetationsschutzgebiet unterwegs und kontrollieren die Einhaltung der Verordnung."
Die möglichen Strafen sind empfindlich: ein dreistelliger Betrag bei einmaliger Missachtung. Wer wagt, öfter durch das Sperrgebiet zu gehen und sich dabei erwischen lässt, wird mit bis zu 25.000 Euro belangt.
In den ersten beiden Monaten nach Inkrafttreten der Verordnung im Juni vergangenen Jahres hatten Nationalpark-Ranger 69 Verstöße notiert. Für dieses Jahr rechnet Ole Behling "mit einer vergleichbaren Anzahl an Verstößen wie im Vorjahr".
"Durchgehende Präsenz" durch Menschen statt Kameras
Gegen Wildcamper und Zuwiderhandler setzt der Nationalpark auf "durchgehende Präsenz" der Nationalpark-Hüter - "von sehr früh morgens bis spät abends sowie bei jedem Wetter", sagt Behling. Dazu wurde im Rangerteam Schichtdienst eingeführt. Zwei weitere Kollegen verstärken das Team zusätzlich als Saisonkräfte bis in den späten Herbst hinein.
Im Nationalpark setzt man auf Kontrollen durch das Personal. Videoüberwachung mit Hilfe von Kameras? Sei nicht geplant, bestätigt der Nationalpark Berchtesgaden.
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