Beinahe-Katastrophe: ICE fast entgleist

NÜRNBERG - Lange war es unbekannt - jetzt kam raus: Am 9. Juli wäre auf der Strecke Nürnberg-München fast ein ICE entgleist! Bei Tempo 100 wäre der Schnellzug fast aus dem Gleis gekippt. Ein Passagier wurde verletzt.
Ein ICE ist auf der Strecke zwischen Nürnberg und München offenbar nur knapp einer Katastrophe entgangen. Ein Sprecher der Bundespolizei bestätigte am Donnerstag einen Bericht des Bayerischen Rundfunks, wonach der Zug bereits am 9. Juli aus bislang ungeklärter Ursache beim Überholen eines Güterzuges stark ins Rütteln geraten sei. Zahlreiche Gepäckstücke seien von den Ablagen gerutscht, ein Reisender dabei verletzt worden. Der BR berichtete, dass sich der mit Tempo 100 fahrende Zug beim Gleiswechsel bedrohlich zur Seite geneigt habe.
Im Bahnhof Pfaffenhofen stoppte der ICE den Angaben zufolge außerplanmäßig, der verletzte Passagier wurde von Rettungskräften abgeholt und mit Rippenprellungen ins Krankenhaus gebracht. Ein Fahrgast habe Anzeige wegen Körperverletzung erstattet, weil der Zugführer zu schnell gefahren sei. Der Zug sei anschließend mit verminderter Geschwindigkeit nach Nürnberg weitergefahren, wo er mit Verspätung ankam.
Die Bahn sagt: ein Problem am Zug etwa mit der Radwelle könne ausgeschlossen werden. Möglicherweise könnte der Zugführer beim Überfahren einer Weiche zu schnell gefahren sein. Die Ermittler warteten nun auf einen Bericht des Eisenbahnbundesamts, der die Fahrtdaten des Zuges rekonstruiert. Bis dahin könnten noch drei Wochen vergehen.
ddp, tg