Beim letzten Treff: Hat er seine Ex vergewaltigt?

Weil sie ihn verließ: Der Elektriker (35) soll die Frau „zum Abschied“gedemütigt haben.
von  Abendzeitung
Ist der Elektriker Enver A. (35) ein brutaler Vergewaltiger?
Ist der Elektriker Enver A. (35) ein brutaler Vergewaltiger? © Berny Meyer

Weil sie ihn verließ: Der Elektriker (35) soll die Frau „zum Abschied“gedemütigt haben.

NÜRNBERG War’s die Rache eines Verschmähten? An den Haaren, so verlas es die Staatsanwältin, schleifte Elektriker Enver A. (35) seine Ex-Freundin Anna (33, Name geändert) ins Bad, drohte, ihre schlafenden Kinder mit einem Klappmesser abzustechen, wenn sie nicht willig sei. Dann verging er sich auf fiese Weise an der Verängstigten. „Das war der Abschied“, soll er ihr dann hohnlächelnd ins Gesicht gesagt haben.

Der angeklagte Elektriker schwieg gestern im Prozess vor dem Nürnberger Landgericht zu den schweren Vorwürfen. Sein Verteidiger Bernd Ophoff beharrte darauf, dass die Tat am 14. September 2008 so nicht stattgefunden haben kann. „Wenn man das Verhalten des Opfers am Tag danach betrachtet!“

Denn da sei die doch von Enver A. so erniedrigte Krankenschwester mit ihrem Peiniger einkaufen gegangen. Eine Schultüte und die obligaten Süßigkeiten hätten sie erstanden für das jüngste ihrer drei Kinder, dessen erster Schultag anstand.

Hat sie sich vorher nicht getraut, ihn anzuzeigen?

Seltsam sei auch, so der Verteidiger, dass Anna erst vier Wochen später die Vergewaltigung anzeigte. Anlass war eine Mail, die Enver A. ihr aufs Handy geschickt hatte. War’s eine Drohung, weil sie ernsthaft Schluss machen wollte? Hat sie sich vorher nicht getraut, ihn anzuzeigen?

Acht Monate waren die Zwei ein Paar gewesen, doch dann machte Anna Schluss. Fand sie den arbeitslosen, wegen Drogendelikten vorbestraften Elektriker zu haltlos, war er ihr zu dominant?

Über drei Stunden wurde die Krankenschwester gestern im Verfahren am Landgericht unter Ausschluss der Öffentlichkeit vernommen. Die attraktive Frau mit den naturblonden Locken trat als Nebenklägerin in dem Prozess auf. Im schwarzen Hosenanzug saß sie verschüchtert neben ihrer Anwältin Andrea Kühne, die wie ein schützendes Bollwerk zwischen ihr und dem Angeklagten wirkte.

Die Vernehmung von Zeugen – auch Annas Mutter – ergab kein klares Bild über die Beziehung. Der Prozess geht heute weiter. cis

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