"Bei uns ist alles in Ordnung": Regionen ohne Hochwasser wollen Urlauber beruhigen

In der bayerischen Hotellerie kommt es derzeit zu Stornierungen wegen Hochwassers. Selbst dort, wo nichts überflutet war.
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In Bischofswiesen ist kein Hochwasser in Sicht - dennoch hat es besorgte Anrufe gegeben.
In Bischofswiesen ist kein Hochwasser in Sicht - dennoch hat es besorgte Anrufe gegeben. © Facebook Bischofswiesen

Um die 30 Familien haben ihren Urlaub im Landkreis Rosenheim gerade storniert. Aufgrund des Hochwassers - und zwar dort, wo es gar keines gab. Touristen aus ganz Deutschland würden derzeit ihre Reisen absagen, sagt Cornelia Fritz von der Touristeninformation Rosenheim.

Denn über Rosenheim wurde wegen des Hochwassers gerade groß berichtet - beispielsweise wegen der Burg Falkenstein bei Flintsbach, die massiv beschädigt worden war. Der Großteil des Landkreises sei jedoch gar nicht betroffen gewesen, sagt Fritz. Und doch entstand dieser Eindruck bei manchen Touristen. Die ließen sich von ihr auch nicht vom Gegenteil überzeugen, meint Fritz. Sie wollten keine Katastrophentouristen sein und den Leuten zuschauen, die ihr Hab und Gut verloren hätten, lauteten die Begründungen am Telefon.

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Je weiter die Gäste weg wohnten, desto pauschaler würden sie ihren Urlaub in Bayern derzeit stornieren, sagt Thomas Geppert, Geschäftsführer des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands. Gäste aus Übersee seien manches Mal der Ansicht, ganz Bayern gehe gerade in den Fluten unter.

"Bei uns kann man Urlaub machen"

Den Grund dafür sieht auch er in der Hochwasser-Berichterstattung. Die Bilder erweckten bei Urlaubern aus der Ferne den Eindruck, dass man derzeit nicht nach Bayern reisen sollte.

Das sei kein Vorwurf gegenüber den Medien, meint er. In Rosenheim etwa sei für den gesamten Landkreis der Katastrophenfall ausgelöst worden, obwohl der Großteil gar nicht betroffen gewesen sei. In welchen Regionen es die meisten Stornierungen gibt, kann er nicht sagen. In ganz Bayern seien Hotels betroffen. Geppert hat Angst vor noch größeren Stornierungswellen. "Bei uns kann man Urlaub machen", sagt er. "Es scheint die Sonne."

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Das mit der Sonne ist aber nun mal so eine Sache, denn besonders oft scheint sie dieser Tage nicht. Ob die Touristen ihren Urlaub vielleicht auch einfach deswegen stornierten? Das glaubt Geppert nicht. Bayern habe eine Vielzahl an touristischen Aktivitäten, von Museen über Kulturangebote bis hin zu Wellnesshotels, auf die man bei Regen ausweichen könne.

Eine Stornierung in Bischofswiesen

Margit Fegg, die Leiterin der Touristinfo Bischofswiesen, hat bisher eine Stornierung erhalten. Zwei Niederländer haben ihren Urlaub im Ort wegen des Hochwassers abgesagt. Und das, obwohl Bischofswiesen überhaupt nicht vom Hochwasser betroffen war. "Den Urlaubern war es auch egal, dass sie die Stornogebühren zahlen müssen", sagt Fegg.

Etliche Anrufe besorgter Urlauber seien bei ihr in der Touristeninformation eingegangen. Daraufhin hat Fegg einen Facebook-Post verfasst, um die Leute zu beruhigen. "Liebe Gäste, bei uns ist alles in Ordnung", schreibt sie dort. Es habe die letzten Tage "reichlich geregnet, aber wir sind vom Hochwasser glücklicherweise verschont geblieben". Einem Urlaub stehe daher "nix" im Wege.

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