Bei Margarethe wird alles sauber – tonnenweise!

Bei der Waschküche von Margarethe Wagenhäuser würde selbst Klementine aus der Ariel-Werbung staunen. Nürnbergs größte Wäscherei im Nord-Klinikum wurde jetzt noch erweitert.
von  Abendzeitung
Die Maschine faltet – dann wird die frisch gewaschene Wäsche in riesigen Regalen gestapelt und später für die Stationen sortiert.
Die Maschine faltet – dann wird die frisch gewaschene Wäsche in riesigen Regalen gestapelt und später für die Stationen sortiert. © Berny Meyer

NÜRNBERG - Bei der Waschküche von Margarethe Wagenhäuser würde selbst Klementine aus der Ariel-Werbung staunen. Nürnbergs größte Wäscherei im Nord-Klinikum wurde jetzt noch erweitert.

Margarethe Wagenhäusers Waschmaschinen sind 13 Meter lang, jährlich verbrauchen sie 79968 Kilo Waschpulver. Die 53-Jährige leitet Nürnbergs größte Wäscherei im Klinikum Nord mit 77 Mitarbeitern. Täglich werden hier 13 Tonnen gesäubert, geschleudert und gefaltet. Seit kurzem ist es noch eine Tonne mehr – die Krankenhäuser aus dem Nürnberger Land sind dazugekommen.

„Statt die Arbeit auszulagern, haben wir neue dazugewonnen“, erklärt Karl-Heinz Mosner. Die Wäsche aus Hersbruck, Altdorf und Lauf kommt per Laster. Um die zusätzliche Tonne zu bewältigen, mussten Betriebsabläufe umgestellt und neue Maschinen angeschafft werden.

Täglich 1500 Hemden, 850 Mäntel und 1500 Hosen

Alle drei Minuten gehen jetzt von Montag bis Freitag 50 Kilo Wäsche durch die Waschstraßen. In großen bunten Säcken baumeln sie an der Decke. Für 6500 Ärzte, Pfleger, Schwestern, Labormitarbeiter, Küchen- und Putzleute müssen täglich 1500 Hemden, 850 Mäntel und 1500 Hosen gewaschen werden. Für die Patienten werden 900 OP-Hemden, 1900 Bett- und 2000 Kissenbezüge benötigt. Das macht im Jahr 3900 Tonnen! Sauber wird alles: „Ich habe meine Wunderwaffen, die verrat ich aber nicht“, sagt die Chefin.

Wo gehobelt wird, da fallen natürlich auch Späne: Manchmal verfärbt eine ganze Ladung, weil versehentlich ein grüner OP-Kittel in der weißen Wäsche gelandet ist. Unzählige Eheringe, Handys und Brillen überstehen mehr oder weniger unbeschadet die 90 Grad-Reinigung. Sogar Bettpfannen und – von Patienten in Wäschebergen versteckte – Bierflaschen landen mit in den Maschinen – und manches verschwindet: Der edle schwarze BH mit Brilli einer vermögenden russischen Patientin tauchte nie mehr auf.

A. Uhrig

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