Behinderungen im Straßen-, Bahn- und Flugverkehr

München - Heftige Schneefälle und Eisglätte haben in Bayern in der Nacht zum Dienstag und am Morgen zu zahlreichen Verkehrsunfällen geführt. Auch der Münchner Flughafen hatte mit dem Wetter zu kämpfen. Dort mussten mehrere Verbindungen gestrichen werden. Die Bahn musste eine Zugstrecke sperren.
Blechschäden und Verletzte
Auf den Straßen bereitete das Wetter vor allem in Schwaben Probleme. Auf der A 7 wurden drei Menschen bei einer Kollision verletzt, wie ein Polizeisprecher auf Anfrage sagte. Ein Fahrer fuhr bei Altenstadt im Landkreis Neu-Ulm auf spiegelglatter Fahrbahn in eine Leitplanke und kam auf der Fahrbahn zum Stehen. Als zwei weitere Wagen in das Unfallfahrzeug krachten, erlitten alle drei Fahrer leichte Verletzungen.
Insgesamt zählte die Polizei in Schwaben von Montagabend bis Dienstagmorgen fast 100 Unfälle. Meist blieb es bei Blechschäden. Im Süden Oberbayerns krachte es auf spiegelglatten Fahrbahnen zwischen 5.00 Uhr und 8.30 Uhr 22 Mal, wie ein Polizeisprecher auf Anfrage sagte. Sechs Personen wurden dabei verletzt. Auf der Autobahn 8 kam es mehrere Stunden zu Behinderungen, nachdem ein Lkw bei Sauerlach in die Mittelleitplanke gefahren war. Mehrere Lastwagen blieben daraufhin am Hofoldinger Forst und am Irschenberg im Schneetreiben stecken.
Im nördlichen Oberbayern zählte die Polizei über die gesamte Nacht verteilt 25 Unfälle mit fünf Leichtverletzten. In München blieb es bei acht Unfällen bei Sachschäden. In der Landeshauptstadt kam ein Streufahrzeug von der Fahrbahn ab und rammte ein Bushaltehäuschen.
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Auf der Bundesstraße 318 nahe Warngau geriet gegen 23.30 Uhr ein Münchner mit seinem Auto auf schneeglatter Fahrbahn ins Schleudern und prallte seitlich gegen einen entgegenkommenden Schneepflug. Dabei drang die Schaufel durch Tür und Windschutzscheibe ins Fahrzeuginnere ein. Die Beifahrerin wurde glücklicherweise nur leicht verletzt. An der Unfallstelle landete ein weiterer Pkw im Straßengraben und mußte von Feuerwehr und Polizei mit Muskelkraft wieder zurück auf die Fahrbahn geschoben werden. Die Bundesstraße war ca. eineinhalb Stunden komplett gesperrt.
Am Dienstag gegen 3.30 Uhr knickte auf der BAB A 8 Richtung Salzburg in Höhe Hofolding ein mit Papierrollen beladener Sattelzug einund rutschte in die Mittelleitplanke. Beide Insassen kamen verletzt ins Krankenhaus. Die Feuerwehr Brunnthal unterstützte die Polizei bei der Verkehrsabsicherung und nahm ausgelaufenes Öl auf. Bis zum Ende der Bergungsarbeiten waren für knapp drei Stunden drei Fahrspuren gesperrt.
Am Dienstag gegen 3 Uhr waren auf der BAB A 8 Richtung Salzburg am Irschenberg zwei Lkw bei Schneeglätte seitlich miteinander kollidiert. Da einer der Sattelzüge aufgrund schwerer Reifenschäden nicht mehr fahrbereit war, mußte die Ladung - Fleisch, unter anderem Schweinehälften - vom THW Miesbach und den Feuerwehren Weyarn und Irschenberg in ein Ersatzfahrzeug verbracht werden. Die Arbeiten dauerten mehrere Stunden. In dieser Zeit war nach anfänglicher Totalsperre nur eine Spur befahrbar.
Kein Wetterchaos am Flughafen in Nürnberg
Auch in Mittelfranken kam es zu zahlreichen Unfällen. 77 witterungsbedingte Unfälle nahm die Polizei in der Nacht auf. Mindestens 17 Menschen mussten mit leichten Verletzungen behandelt werden. In Nürnberg kam es auf der Bundesstraße 4 am Morgen zu schweren Verkehrsbehinderungen, nachdem ein Auto und ein Lastwagen zusammengestoßen waren. Der Flughafen in Nürnberg wurde vom Wetterchaos verschont.
Am Münchner Flughafen werden Flüge annulliert
In München wurden dagegen bis zum späten Vormittag 25 Flüge annulliert, wie ein Sprecher sagte. Da die Startbahnen immer wieder geräumt werden mussten, verzögerten sich zudem zahlreiche Flüge um mehr als eine halbe Stunde. Auf der Bahnstrecke von Immenstadt nach Oberstdorf kam es wegen des Wetters zu technischen Problemen. Dort konnten bis zum Mittag keine Züge fahren.