Bedford-Strohm und Marx kritisieren Umgang mit Flüchtlingen
München (dpa/lby) - Die beiden großen christlichen Kirchen in Bayern haben den Umgang mit Flüchtlingen an der Grenze zwischen der Türkei und Griechenland scharf kritisiert. "Anstatt humanitäre Lösungen zu finden, bei denen alle Länder Europas Verantwortung übernehmen, hält man sich Männer, Frauen und Kinder, die Schutz suchen, mit Tränengas vom Leib", sagte der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, der auch Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland ist, laut Mitteilung vom Dienstag. Es sei erbärmlich, was sich an der Grenze derzeit abspiele.
Ähnlich äußerte sich der Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der Freisinger Bischofskonferenz. "Es geht nicht um unkontrollierte Grenzöffnung, sondern darum, die konkrete Not nicht aus den Augen zu verlieren." Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan treibe ein zynisches Spiel, in dem er Menschen an die Grenzen locke. Die Türkei habe aber dennoch 3,7 Millionen Menschen aufgenommen. Dass sich das christliche Europa weigere, 5000 Kinder aufzunehmen, sei dagegen unverständlich. Die bayerischen Bischöfe hatten sich am späten Montagnachmittag turnusgemäß getroffen.